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Im Zeichen der „Arche des Geschmacks“

Die Köch:innen der Chef Alliance (v. l. n. r.): Ferry Brussel (Hotel Valavier, Brand), Johannes Kremmel (Bio Moritz, Hohenems), Benjamin Schelling (Gasthof Hörnlingen, Rankweil), Wolfgang Ponier Wolfgang (LBS LochauI, Alexandra Zünd und Michael Tschanun (Hotel Alpenrose, Schruns).
Die Köch:innen der Chef Alliance (v. l. n. r.): Ferry Brussel (Hotel Valavier, Brand), Johannes Kremmel (Bio Moritz, Hohenems), Benjamin Schelling (Gasthof Hörnlingen, Rankweil), Wolfgang Ponier Wolfgang (LBS LochauI, Alexandra Zünd und Michael Tschanun (Hotel Alpenrose, Schruns). ©Marie Rudigier
Slow Food präsentiert mit den Arche-Produkten ein Stück kulinarisches Erbe Vorarlbergs

Fünf Lebensmittel aus Vorarlberg zählen zu den Passagieren der "Arche des Geschmacks", einem Projekt der internationalen Slow Food Stiftung für Biodiversität. Das Arche-Projekt schützt weltweit mehr als 6.200 regional bedeutsame Lebensmittel, Nutztierarten, Kulturpflanzen und traditionelle Zubereitungsarten vor dem Vergessen und Verschwinden. Beim Arche-Tag von Slow Food Vorarlberg Ende September auf dem Verner’s Hof in Bartholomäberg konnten Mitglieder und Interessierte Produzent:innen der Arche-Produkte persönlich kennenlernen und sich bei einem gemeinsamen Abendessen von der Qualität und dem besonderen Geschmack der Arche-Produkte überzeugen. 

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Sura Kees mit Roter Beete und Nusscrumble. ©Marie Rudigier

Unter den ökonomischen Bedingungen einer industriellen Lebensmittelproduktion gelten Arche-Produkte wegen ihrer vergleichsweise aufwändigen Herstellung oder Aufzucht als unrentabel oder "aus der Mode" gekommen. Das 1996 gestarteten Projekt „Arche des Geschmacks“ der Slow-Food-Bewegung sammelt, beschreibt, katalogisiert und macht Produkte, die zum kulinarischen Erbe der Regionen zählen, bekannt. Zu den sogenannten „Arche-Passagieren“ gehören aus Vorarlberg der Riebelmais, Montafoner Sura Kees, Bregenzerwälder Bergkäse, Subirer und seit letztem Jahr auch das Montafoner Steinschaf. Um in das Projekt aufgenommen zu werden, müssen die Arche-Produkte Kriterien erfüllen: charakteristischer Geschmack, Bezug zu lokalen Traditionen und Nutzweisen, Herstellung vermarktbarer Mengen. Weiters müssen die Lebensmittel mit dem kulturellen Gedächtnis der Region verbunden und in ihrer Existenz bedroht sein.

Produzent:innen vor den Vorhang

Zu den Produzent:innen, die aus Überzeugung die Vorarlberger Arche-Produkte in bester Qualität herstellen und die Lebensmittel beim Arche-Tag präsentierten, gehören Birgit Hefel (Subirer, Hefel Edelbrand, Wolfurt), Renate Sandrell (Sura Kees, Hofsennerei Sandrell, Tschagguns), Doris und Harald Bitschnau (Steinschaf, Verner’s Bartholomäberg) und Barbara Hartmann (Vorarlberger Riebelmais, Gärtnerei Hartmann, Ludesch). Bregenzerwälder Bergkäse brachte Martin Bereuter, Bürgermeister und Obmann der Sennerei Sibratsgfäll, mit. „Bei unserem Arche-Tag konnten wir erstmals Produzent:innen aller fünf Arche-Produkte gemeinsam vorstellen und den Slow-Food-Freunden bei einem Abendessen zeigen, wie gut und einzigartig sie schmecken“, freut sich Vito Mussner, Präsident von Slow Food Vorarlberg.

Die stolzen Produzent:innen der Arche-Produkte (v. l. n. r.): Harald Bitschnau, Birgit Hefel, Martin Bereuter, Barbara Hartmann und Renate Sandrell. ©Marie Rudigier

Kreative Köche der neuen Chef Alliance am Werk

Ob Bergkäsesuppe mit Birne, Riebelmais und Surbirer, Sura-Kees in einer Roulade oder mit Roter Beete, Steinschaf-Milzschnitte oder -Ragout, Bergkäse-Dönnala mit gepickelten Zucchini und Quitte mit Riebelmaiseis – das mehrgängige Abendmenü mit allen Arche-Produkten bot auch für Kenner Überraschendes. Junge Kochtalente und Köche ausgezeichneter Restaurants stellten eindrucksvoll unter Beweis, wie vielseitig die Arche-Produkte in der Küche verwendet werden können.

Es war der erste Auftritt von Mitgliedern der auf Initiative von Wolfgang Ponier gegründeten „Chef Alliance der Köchinnen und Köche“ unter dem Dach von Slow Food Vorarlberg. Mitglieder einer „Chef Alliance“ von Slow Food bekennen sich zu den Prinzipien der Slow-Food-Bewegung und verstehen sich als Botschafter:innen. „Der ganzheitliche Ansatz von Slow Food nach den Prinzipien „gut, sauber, fair“ in der Lebensmittelproduktion und beim Genuss entspricht meiner Berufsauffassung. Dass renommierte Köch:innen aus Vorarlberg unsere Initiative unterstützen und als Mitglied der Chef Alliance Slow-Food-Botschafter werden, bestärkt und motiviert uns“, so Wolfgang Ponier, Lehrer an der Berufsschule Lochau und Vizepräsident von Slow Food Vorarlberg.  

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