Sie sind schon länger im Gespräch und sollen nun im Frühjahr 2025 tatsächlich kommen. Es sind in Höchst vier neue fixe Radarboxen in Höchst geplant. Die Geräte seien aktuell schon in der Ausschreibung und sollen fürs nächste Jahr budgetiert werden, heißt es von Seiten der Gemeinde gegenüber VOL.AT. Diese Info landete auch kürzlich in den Höchster Briefkästen, was nicht jeden erfreute.
Unmut bei den jungen Lenkern
Besonders bei den jungen Motorrad- und Autolenkern kommt das Vorhaben nicht immer gut an. Die letzte Gemeindeinfo sorgte etwa bei VOL.AT-Leser Nino (20) für Unmut. Der Höchster empfindet Radarboxen in der Umgebung von Schulen, Spielplätzen und Kindergärten zwar als gerechtfertigt, jedoch nicht auf der Seestraße, wo ebenfalls eine Radarbox geplant ist. Auch sieht er 30 Stundenkilometer während den Nachtstunden bei Schulen keinesfalls als sinnvoll an.
Auch Sebastian Roth (26) hat eine negative Haltung gegenüber den geplanten Radarboxen. Sein Arbeitsweg führt täglich durch Höchst.
Stockender Verkehr
Busfahrer Ferdinand (43) fährt ebenfalls täglich während seiner Arbeitszeit durch Höchst. Er steht der Maßnahme skeptisch gegenüber: "Ich frage mich, warum es Radarboxen braucht. Es ist mir nicht bekannt, dass es hier Raser gibt. Zu Arbeitsende ist hier meist Stau und eher zu wenig Geschwindigkeit." Der Dornbirner hinterfragt die Rechtfertigung für ganze vier Radarboxen in einem kleinen Ort wie Höchst und bezeichnet dies als "Geldmacherei."

Schleichweg für die Schweizer
Besser kommt das Vorhaben wohl bei den älteren Generationen an. Besonders bei den Bewohnern der Schützenstraße, nahe des Grenzüberganges. Diese wird laut zwei Anwohnern gerne als Schleichweg genutzt. Anrainer Wilfried Gruber zeigt sich deswegen begeistert: "Ich bin froh, dass die Radarboxen kommen." Der 79-Jährige beobachtet eine Vielzahl an zu schnellen Autofahrern und Motorradlenkern.

So geht es auch seinem Nachbarn Manfred Leipold. "Da fährt keiner 30. Da fährt man 60, 70, 80, 100 Stundenkilometer", beschwert sich der 66-Jährige sich. Dafür habe er schon lange bei der Gemeinde einen Vorstoß für eine Geschwindigkeitskontrolle gemacht. "Ich warte schon 30 Jahre darauf, dass die Radarboxen endlich kommen." Auch sein Kater Krümel freut sich über zukünftige sicherere Straßenüberquerungen.
Familienfreundlich
Besonders bei Familien mit Kindern stößt das Vorhaben ebenfalls auf Zuspruch. Zwei Mütter von Schulkindern, die lieber anonym bleiben wollen, befürworten, wenn auf engeren Straßen oder in Schulnähe geblitzt wird: "Wenn man selbst Schulkinder hat, ist man immer froh, wenn keine Raser in der Gegend sind." Kein Verständnis zeigen sie jedoch gegenüber Radargegenern.
Helmut Schmid (87), der sich selbst als "Urhöchster" bezeichnet, wünscht sich ebenfalls mehr Sicherheit und weniger Raser: "Nicht alle halten sich an die Geschwindigkeit."

Dem stimmt Werner Kreissl (67) zu. "Auf der 30er-Straßen in Höchst fährt keiner 30 Stundenkilometer. Da fahren alle Vollgas." Und die Straßen seien eng. Deswegen ist der Höchster für die geplanten Radarboxen.
Langjährige Diskussion
Diskutiert werden die Standorte schon seit mehreren Jahren. "Wir haben ganz viele Rückmeldungen aus der Bevölkerung, dass Tempo 30 schön wäre, wenn es funktionieren würde", begründet der Höchster Bürgermeister Stefan Übelhör den Schritt. "Es gibt viele Rückmeldungen, dass die Geschwindigkeiten nicht eingehalten werden." Er erhofft sich durch die neuen Radarboxen Bewusstseinsbildung und mehr Rücksicht im Höchster Straßenverkehr.

Genaue Standorte noch unbekannt
Geplant sind diese laut dem Höchster Bürgermeister an der Gaißauer Straße, Seestraße, Rheinstraße und Schützenstraße. Die genauen vorgesehenen Standorte möchte Übelhör jedoch noch nicht öffentlich bekannt machen. "Die Standorte sind schon definiert", sagt er aber. Von 15 untersuchten Standorten hätten sich bei einer Überprüfung im Frühjahr vier geeignete Standorte herauskristallisiert, die sich unter anderem im Umkreis von Schulen und Kindergärten befinden.
(VOL.AT)