Rätselhafter Sturz: Unfall von Muriel Furrer überschattet Rad-WM

Die Schweizer Nachwuchshoffnung erlag am Freitag ihren schweren Verletzungen. Nun kommen weitere Details ans Licht, die Fragen über die Umstände ihres tödlichen Sturzes aufwerfen.
Lange unentdeckt im Wald
Wie das Schweizer Nachrichtenportal Blick berichtet, lag Muriel Furrer nach ihrem Sturz offenbar lange unentdeckt in einem Waldstück neben der Rennstrecke bei Küsnacht ZH. Während das U19-Rennen im strömenden Regen weiterlief, wurde Furrer nicht von den vorbeifahrenden Begleitmotorrädern und -autos entdeckt. Es besteht der Verdacht, dass die 18-jährige Athletin schwer verletzt im Unterholz lag, ohne dass Rettungskräfte rechtzeitig eingreifen konnten.

Einsatzkräfte erst Stunden später vor Ort
Laut Blick belegen Videoaufnahmen eines nachfolgenden Para-Rennens, dass Rettungskräfte erst Stunden nach dem Sturz am Unfallort im Einsatz waren. Die Fahrer des Para-Rennens passierten die Unfallstelle gegen 12:45 Uhr, fast zwei Stunden nach der letzten Durchfahrt der Juniorinnen mit Muriel Furrer. Es stellt sich die Frage, warum Furrer erst so spät entdeckt wurde und ob eine frühere Rettung möglich gewesen wäre.
Sperrung der Kommunikation
Das Streckensicherungspersonal, das sich am Freitag auf den nächsten Einsatz vorbereitete, erhielt laut Blick von den Organisatoren der Rad-WM Anweisungen, nicht über den Vorfall zu sprechen. Die genauen Umstände des Unfalls werden derzeit von den Behörden untersucht. Fest steht, dass die Unfallstelle, eine steile Passage im Wald, als besonders gefährlich gilt, besonders unter den widrigen Wetterbedingungen, die am Tag des Rennens herrschten.
Schock bei den Zuschauern
Vor Ort trafen Journalisten von Blick auf Spaziergänger, die sich in dem Waldstück aufhielten. Viele äußerten sich entsetzt, aber wenig überrascht über den Unfall. „Bei diesem Regen und an dieser Stelle war so etwas zu erwarten“, sagte ein Passant gegenüber Blick. Die unzureichende Absicherung der Strecke wird nun ebenfalls hinterfragt. Für das Rennen am Freitag wurde bereits eine Linkskurve besser abgesichert, um ähnliche Vorfälle zu verhindern.
Behörden schweigen weiter
Der Internationale Radsportverband UCI teilte am Freitag mit, dass der Unfallhergang noch immer untersucht werde. UCI-Direktor Peter Van den Abeele sagte: „Mit Furrer verliert die Radwelt eine Fahrerin mit einer großen Zukunft.
Der Unfallhergang wird immer noch untersucht.“ Die Rad-WM geht trotz des tragischen Vorfalls weiter – so wie es auch die Familie von Muriel Furrer wünscht, so Van den Abeele weiter.
(VOL.AT)