Gesangsverein Harmonie Götzis beim Chorfestival in Tirol

Auf einem barrierefreien Rundwanderweg von 2 km Länge positionierten sich die Chöre aus Tirol, Italien, Bayern, Kärnten, Oberösterreich, der Schweiz und Götzis an 6 Stationen, welche das zahlreiche Publikum vom späteren Vormittag weg mit vorwiegend heimatbezogenen Liedern verwöhnten. Der Gesangsverein Harmonie Götzis unter dem Chorleiter Mag. Thomas Thurnher sang Lieder wie Götzner Völkle, Wer si uskennt im Ländle, Kanisfluh, Wanderer Ruf, welche teilweise von ihm selbst komponiert wurden. Obmann Hermann Nachbaur informierte fallweise im Vorfeld das vorwiegend Tiroler Publikum über den Inhalt und das Entstehen der in Vorarlberger Mundart gehaltenen Weisen. Bauern- und Gasthöfe an denen die Sängerinnen und Sänger unter freiem Himmel ihre Stücke zum Besten gaben, boten zudem für die verweilenden Gäste regionale Köstlichkeiten.
So beispielsweise Schmirner Krapfen, Tiroler Gröstl, Gezupfter Burger, Kräuterprodukte, hausgemachte Kuchen der Ortsbäuerinnen, um nur einige zu erwähnen. Wenn i durchgea-durch´s-Tal … … war das Motto der Veranstaltung und das gleichnamige Lied auch die Eigenkomposition der Sängervereinigung Wolkensteiner aus Innsbruck. Zutreffend und eine Hommage auf die Wipptaler Ortschaft Schmirn, welche eine unvergleichliche Kulisse zu dieser Veranstaltung bot. Die Gemeinde Schmirn – im Ortskern gelegen auf 1407 Meter – verteilt sich auf mehrere Parzellen und zählt knapp 900 Einwohner. Nur rund 50 davon verdienen ihre Brötchen in ihrer Gemeinde. Viele verlassen das Tal, um unten in Gries am Brenner, Steinach am Brenner, oder im 40 km entfernten Innsbruck zu arbeiten. Seinen ländlichen, charmanten Charakter verdanken die Wipptaler Gemeinden Schmirn, St. Jodok und Valsertal dem Erwerb der Auszeichnung für das Qualitätsmerkmal „Bergsteigerdorf“.
Dieses verpflichtet die daran teilnehmenden Gemeinden unter anderem auf den Verzicht für die Errichtung von Hotels und Liftanlagen. Dafür bieten beinahe jeder Bauernhof und die Gasthäuser Fremdenzimmer an, welche Skitourengeher, Wanderer, Bergsteiger und Erholungssuchende gerne für ihre Aktivitäten frequentieren. Bereits am Vortag nahm der Chor an einer Führung im Heimatmuseum von Ernst Jennewein in Kasern am Ende des Schmirntales teil. Der passionierte Sammler hortet hier Gegenstände aus der Landwirtschaft, Haushalt und anderen Berufen. Den interessierten Teilnehmern wurde dabei bewusst, wie mühsam und zeitaufwendig die Arbeit mit diesen Geräten damals gewesen sein musste. Ein nostalgischer ORF-Beitrag aus dem Jahre 1959 – gezeigt auf einem kleinen Fernseher in seinem Museum – zeigt die mutigen Männer, welche ihr Heu von den steilsten Hängen mit Holzschlitten und Tragen ins Tal befördern.
Die teilnehmenden Chöre: Corale Teresina Unfer – Italien Jodlerchörli Wildkirchli – Appenzell Schweiz Kirchenchor Aschau – Tirol Coro La Valle – Trentino Quarintia – Kärnten Happy Voices – Fulpmes Liederkranz Tegernsee – Bayern Singrunde Gramastetten – Oberösterreich Nationalparkchor Engadin – Zernez Gesangsverein Harmonie Götzis Sängervereinigung Wolkensteiner – Innsbruck