Entwicklung der gesundheitlichen Versorgung in Bludenz der letzten zehn Jahre

Die Region, die in Vorarlberg eine Schlüsselrolle spielt, hat sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich eine Reihe von Verbesserungen erlebt, die maßgeblich zur Gesundheitsversorgung der Bürger beigetragen haben.
Ausbau der Infrastruktur und Gesundheitsversorgung
Eines der prägnantesten Beispiele für diese Entwicklung ist das Landeskrankenhaus Bludenz. Im Jahr 2014 wurde das Krankenhaus umfassend modernisiert und erweitert, um den steigenden Patientenzahlen gerecht zu werden. Die Bettenkapazität wurde von 180 auf 200 erhöht, um eine bessere stationäre Versorgung zu gewährleisten. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Erweiterung der Abteilungen für Innere Medizin und Unfallchirurgie, die in der Region eine besonders hohe Nachfrage haben.
Darüber hinaus wurde 2020 die Notfallambulanz modernisiert, um die Wartezeiten und die Versorgung von akuten Notfällen zu verbessern. Die Anzahl der Notfallpatienten, die jährlich im Landeskrankenhaus Bludenz behandelt werden, stieg von rund 8.000 im Jahr 2013 auf über 10.500 im Jahr 2023, was den steigenden Bedarf an akuten medizinischen Dienstleistungen unterstreicht.
Ausbau der Facharztversorgung
Auch die Facharztversorgung in Bludenz hat sich deutlich verbessert. Vor zehn Jahren war die Region noch unterversorgt, insbesondere in den Bereichen Dermatologie und Kardiologie. Seit 2015 wurden mehrere Facharztpraxen neu eröffnet, darunter zwei dermatologische Praxen und eine kardiologische Praxis. Dies führte zu einer signifikanten Verringerung der Wartezeiten für Facharzttermine von durchschnittlich acht Wochen im Jahr 2013 auf aktuell vier Wochen.
Das Gesundheitszentrum Bludenz, das 2017 eröffnet wurde, ist ein weiteres Vorzeigeprojekt. Hier arbeiten Allgemeinmediziner und Fachärzte unter einem Dach zusammen, was die Patientenversorgung effizienter gestaltet und die Koordination von Behandlungsabläufen erheblich verbessert hat. Laut Statistiken des Gesundheitsfonds Vorarlberg stieg die Anzahl der jährlich behandelten Patienten im Gesundheitszentrum von 3.500 im Jahr 2018 auf knapp 6.000 im Jahr 2023.
Primärversorgung und Hausärztliche Versorgung
Die Primärversorgung spielt in einer alternden Bevölkerung eine immer wichtigere Rolle. In Bludenz wurde die hausärztliche Versorgung durch den Aufbau eines Primärversorgungszentrums im Jahr 2021 gestärkt. Dieses Zentrum bietet neben der klassischen Allgemeinmedizin auch Präventionsprogramme und eine enge Kooperation mit Pflegediensten. Das Zentrum verzeichnete 2022 bereits über 12.000 Patientenkontakte.
Besorgniserregend war jedoch die Abnahme der praktischen Ärzte in der Region, insbesondere in ländlichen Gebieten. Zwischen 2013 und 2023 ging die Zahl der niedergelassenen Hausärzte im Bezirk Bludenz von 22 auf 19 zurück. Die Ärztekammer Vorarlberg setzt sich intensiv dafür ein, neue Anreize für Ärzte zu schaffen, sich in der Region niederzulassen, um diesem Trend entgegenzuwirken.
Digitalisierung und Telemedizin
Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Gesundheitsversorgung in Bludenz ist die fortschreitende Digitalisierung. Seit 2019 werden in immer mehr Arztpraxen und im Landeskrankenhaus Bludenz elektronische Patientenakten eingesetzt, um die Behandlungsabläufe zu optimieren und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen zu verbessern. Auch die Telemedizin hat in Bludenz Einzug gehalten. Während der COVID-19-Pandemie wurden im Jahr 2020 über 1.500 telemedizinische Konsultationen durchgeführt – eine Zahl, die seitdem kontinuierlich gestiegen ist und 2023 über 2.500 erreichte.
Fazit und Ausblick
Die gesundheitliche Versorgung in Bludenz hat in den letzten zehn Jahren einen enormen Schritt nach vorne gemacht. Von der Verbesserung der stationären Versorgung im Landeskrankenhaus Bludenz über den Ausbau der Facharztversorgung bis hin zur Digitalisierung und Telemedizin wurden wichtige Meilensteine erreicht, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. Herausforderungen wie der Mangel an Hausärzten bleiben jedoch bestehen, und hier wird es entscheidend sein, wie Anreize und Unterstützung für Mediziner gestaltet werden, um eine flächendeckende Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen.
Die Gesundheitsversorgung in Bludenz steht gut da, aber der Druck auf das System wächst – insbesondere durch den demografischen Wandel und den anhaltenden Ärztemangel. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Schritte unternommen werden, um die medizinische Versorgung in der Region auf einem hohen Niveau zu halten.
Quellen
- https://www.landeskrankenhaus.at/gesundheitsunternehmen/standorte/lkh-bludenz
- https://de.wikipedia.org/wiki/Landeskrankenhaus_Bludenz
- https://www.landeskrankenhaus.at/news/lkh-bludenz-aktuelle-situation-und-herausforderungen
- https://vismed.de/digitales-qualitaetsmanagement-im-gesundheitswesen/
- https://www.bludenz.at/stadt-bludenz/aktuelles-presse/detail/bludenz-gestalten-eine-chance-fuer-die-alpenstadt-von-morgen