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Schweizer Franken auf Rekordkurs: Euro stürzt ab!

©Symbolfoto: APA/dpa, AP
Steigender Franken: Kommt der Zinsschritt? Die starke Währung setzt die Schweizer Wirtschaft zunehmend unter Druck.

Der Schweizer Franken hat gegenüber dem Euro den stärksten Wert seit Jahren erreicht. Das sorgt nicht nur bei Schweizer Exporteuren für Unruhe, sondern bringt auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) unter Druck. Eine Zinssenkung scheint nun wahrscheinlicher als je zuvor wie das Schweizer Magazin "Cash" berichtet.

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Neuer Höchststand

Der Schweizer Franken hat am Mittwochmorgen gegenüber dem Euro einen neuen Höchststand erreicht: Für einen Euro hat man nur noch 0,9308 Schweizer Franken erhalten. Für viele Schweizer Unternehmen ist das laut "Cash" ein ernsthaftes Problem, denn je stärker der Franken, desto schwieriger wird es für Exportbetriebe, ihre Waren zu wettbewerbsfähigen Preisen ins Ausland zu verkaufen. Gleichzeitig profitieren Konsumenten aber von günstigeren Importen oder natürlich auch davon, wenn sie im benachbarten Ausland einkaufen.

Zinssenkung in der Schweiz?

Ökonomen gehen laut "Cash" derzeit davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) bei ihrer Sitzung am 26. September die Zinsen um 25 Basispunkte senken wird. Doch es gäbe in der Schweiz zunehmend Spekulationen, dass die SNB sogar einen drastischeren Schritt machen und die Zinsen um 50 Basispunkte senken könnte. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen.

Niedrige Inflation in der Schweiz

Der Hintergrund dieser möglichen Entscheidung ist klar: Die Inflation in der Schweiz ist bereits auf einem sehr niedrigen Niveau, aktuell liegt sie bei 1,1 Prozent. Der starke Franken drückt zusätzlich die Preise und erschwert die wirtschaftliche Erholung. Der Zinsentscheid der SNB könnte der erste größere Schritt einer wichtigen Zentralbank in diesem Jahr sein.

Schweizer Exportwirtschaft leidet unter dem starken Franken

Auch im Vergleich zum US-Dollar hat der Schweizer Franken deutlich an Wert gewonnen – rund 6 Prozent seit Juli. Indes werden mit Spannungdie Zahlen zu den Verbraucherpreisen in den USA erwartet, die am Mittwoch auf dem Kalender stehen. Die Daten werden stark beachtet, da sie Hinweise auf die Geldpolitik der US-Notenbank geben könnte.
Der starke Franken bringt vor allem die Schweizer Exportwirtschaft in Bedrängnis. Viele Unternehmen haben angeblich bereits bei der Nationalbank interveniert und verlangen schnelle Maßnahmen, um die Kursgewinne zu stoppen. Im ersten Quartal 2023 hatte die SNB auf direkte Devisenmarktinterventionen verzichtet, doch Experten erwarten, dass sich das jetzt ändern könnte.

Fakten:

  • Der Schweizer Franken stieg am Mittwoch auf 0,9308 pro Euro.
  • Erwartete Zinssenkung der SNB: 25 Basispunkte, mit steigender Wahrscheinlichkeit für 50 Basispunkte.
  • Die Inflation in der Schweiz betrug im August 1,1 %.
  • Der Leitzins der SNB liegt derzeit bei 1,25 %.
  • Seit Juli hat der Franken gegenüber dem US-Dollar um 6 % an Wert gewonnen.
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