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Warum Simon Fink mit einer Vier-Tage-Woche Forst-Mitarbeiter locken möchte

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Die FS Forst hat die Bundesausschreibung gewonnen, die Stromtrasse von Bregenz bis Salzburg freizuhalten. Simon Fink ist deshalb nun auf der Suche nach Menschen, die dabei mithelfen wollen - und will mit einer Vier-Tage-Woche locken.

Der Vorarlberger Forstbetrieb SF Forst hat sich einen Rahmenvertrag über 5 Millionen Euro mit der Austrian Power Grid AG, Österreichs größtem Stromversorger, sichern können. Bei dem mehrstufigen Vergabeverfahren ging es um die Freihaltung der Stromtrassen von Bregenz bis Salzburg. "Wir freuen uns wahnsinnig, dass wir uns diesen Auftrag sichern konnten", sagte Fink im Interview mit der Redaktion.

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Innovative App als Schlüssel zum Erfolg

Simon Fink liebt den Wald als seinen Arbeitsplatz. ©Schad/VOL.AT

"Wir freuen uns, weil zu 25 Prozent die Qualität unseres Vorschlags entscheidend war. Das heißt, wir wissen, dass wir nicht nur einen guten Preis angeboten haben, sondern auch mit guter Leistung locken konnten", so der Forstunternehmer. Im Detail konnte dabei vor allem eine App überzeugen, die Fink und sein Team eigens für die Trassenfreihaltung ins Leben gerufen haben. Sie informiert den Energieversorger zu Wochenbeginn, in welchem Spannfeld die Forstarbeiten in Gang sind, und bis wann sie abgeschlossen sind. "Wenn es zu einem Notfall kommen sollte, weiß der Energieversorger sofort, wo unsere Mitarbeiter sind", erklärt Fink.

Mitarbeiter-Akquise gestaltet sich schwierig

"Wir haben Betriebsstätten in Ludesch, Haiming in Tirol und Zell am See und können so auf kurzem Weg unsere Arbeit vollziehen." So ganz ohne Umstrukturierungen im Betrieb lässt sich ein solcher Großauftrag aber nicht realisieren, gibt Fink zu. "Wir müssen expandieren, neue Mitarbeiter akquirieren und etwa neue Lagerplätze finden." Dass die Mitarbeiter-Akquise sich in heutigen Zeiten nicht einfach gestaltet, dessen ist sich Simon Fink bewusst.

Auch auf der Silvretta-Straße war Fink im Einsatz. ©Schad/VOL.AT

Vier-Tage-Woche als neuer Ansatz in der Forstwirtschaft

Der Betrieb steht in den Augen des Vorarlbergers vor allem mit heimischen Landwirtschaftsbetrieben in Konkurrenz. "Viele Forstarbeiter haben eine eigene Landwirtschaft, oder müssen zumindest daheim helfen. Das macht das Ganze natürlich schwieriger", erklärt er. Deshalb habe die SF Forst sich zu einem in der Forstwirtschaft ganz neuen Ansatz durchgerungen. "Wir bieten unseren Mitarbeitern jetzt eine Vier-Tage-Woche", schmunzelt der Geschäftsführer. Was absurd klingt, scheint vielversprechend zu sein. "Wir sind alle Idealisten und körige Buckler, aber wir müssen die Jugend einfach anders ansprechen", erklärt er den Schritt. Man sei damit Voreiter in der Branche und könne sich von der Konkurrenz haben - so hofft das Unternehmen zumindest. "Wir wissen ja genau, wie viele Stunden es pro Maschine und wie viele pro Mann braucht. Dann muss man zwar vielleicht einen Mitarbeiter mehr einplanen, kann aber mit solch attraktiven Bedingungen locken", zeigt er sich überzeugt.

Start des Projektes ist am 1. September. Die Vergabe des Auftrags ist auf fünf Jahre datiert.

(VOL.AT)

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