Ganze 50 Prozent aller gefangenen Alaska-Seelasche werden aus russischen Gewässern gezogen. Bereits im Herbst soll auf EU-Ebene darüber beraten werden, ob neue Sanktionen gegen Russland verhängt werden, was einen Importstopp des Seelachses bedeuten könnte.
In Deutschland war der Alaska-Seelachs 2023 hinter Lachs der zweitbeliebteste Speisefisch. Wenig verwunderlich, ist er doch der Fisch, der in den Fischstäbchen landet. Und allein in Deutschland werden 5,2 Millionen Stück davon pro Tag(!) verdrückt.
Im Herbst soll es auf EU-Ebene Beratungen geben, ob die Sanktionen gegen Russland ausgeweitet werden müssen. Bislang waren Lebensmittel weitgehend von Importverboten ausgenommen, das könnte sich aber ändern. Es soll eben auch um ein Einfuhrverbot für den Alaska-Seelachs aus Russland gehen.
Folgen für Verbraucher und Industrie
Die Fischindustrie warnt angesichts solcher Aussichten vor massiven Preissteigerungen und Lieferengpässen. Verbraucher mussten bereits in den letzten Jahren erhebliche Preisanstiege verkraften. Der Preis für eine Packung Fischstäbchen ist seit 2020 bereits um 42 Prozent gestiegen. Ein Importstopp könnte die Preise weiter in die Höhe treiben.
"Leere Kühregale"
Die "Bild" zitiert Steffen Meyer (44), Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels: "Es drohen enorme Verteuerungen. Der deutsche Markt ist auch auf Fisch aus Russland angewiesen. Auf Seelachs und Kabeljau können wir nicht verzichten." Meyer warnt vor einem Einfuhr-Verbot: es käme zu Rohwarenverknappung, Lieferengpässen und leeren Kühlregalen. Und weiter: "In der Fischverarbeitung wären plötzlich rund 1000 Jobs bedroht. Drei Jahre würden reichen, unsere Branche zu töten."
Dann könnten unsere Fischstäbchen bald aus Asien kommen.
(VOL.AT)