Im überbesetzten Auto geschleust: Bundespolizei stoppt Auto mit elf Migranten bei Hörbranz

Am Sonntagvormittag kontrollierten Lindauer Bundespolizisten ein Auto mit Berliner Kennzeichen an der Anschlussstelle Sigmarszell. Das Fahrzeug war für sieben Personen zugelassen, es befanden sich jedoch elf Personen darin. Ein Junge kauerte im Fußraum, ein weiterer lag auf dem Schoß der Erwachsenen.
Der Fahrer
Der Fahrer des gemieteten Pkw, ein 29-jähriger Türke, konnte sich nur mit einem Foto seiner angeblich verlorenen Aufenthaltsgestattung ausweisen. Er besaß lediglich einen türkischen Führerschein, den er seit über einem Jahr in Deutschland nicht umschreiben ließ. Sein Asylverfahren war negativ beschieden worden und seine Aufenthaltsgestattung bereits abgelaufen.
Die Insassen
Bei den Insassen handelte es sich um neun türkische Staatsangehörige, darunter ein Jugendlicher und zwei Kinder, fünf und sieben Jahre alt, die mit dem Fahrer verwandt sein sollen. Sie konnten sich nur mit türkischen Identitätskarten ausweisen. Eine ausweislose Syrerin wollte zu ihrem Mann nach Deutschland reisen.
Weitere Funde und Konsequenzen
In der Ablage der Fahrertür fand die Polizei ein griffbereites Cuttermesser. Der Fahrer muss sich nun wegen versuchten Einschleusens unter gesundheitsgefährdenden bzw. lebensgefährlichen Bedingungen, Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz und Waffengesetz sowie wegen versuchter unerlaubter Einreise verantworten.
Konsequenzen für die Mitfahrer
Die angebliche Frau des Fahrers wurde ebenfalls angezeigt, da sie ihm das Fahrzeug wohlwissend über die geplante Nutzung überlassen hatte. Die Migranten wurden wegen versuchter unerlaubter Einreise angezeigt und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen nach Österreich zurückgewiesen. Die Syrerin wurde an das Anker-Zentrum weitergeleitet, sie war bereits im Juli in Griechenland als Asylsuchende registriert worden.
Untersuchungshaft für den Fahrer
Der mutmaßliche Schleuserfahrer wurde am Sonntagmittag dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Kempten vorgeführt und anschließend in Untersuchungshaft in die Justizvollzugsanstalt Kempten gebracht.
(Red.)