Jetzt stehen alle Rolltreppen beim Bregenzer Bahnhof "bis auf Weiteres"

Während Bregenz auf den neuen Bahnhof wartete, ist der bestehende für viele mit seinen technischen Problemen, Lecks und Co. bereits ein Schandfleck in der Landeshauptstadt geworden. Vergangene Woche stand bereits die Rolltreppe in der Halle. "Leider hat sich nun gezeigt, dass die Fahrtreppe in die alte Bahnhofshalle nicht mehr repariert werden kann", erklärten die ÖBB gegenüber VOL.AT. Mittlerweile stehen alle Rolltreppen, wie ein Lokalaugenschein zeigt.


TÜV-Prüfung entscheidet über Zukunft der Rolltreppen
Am Freitag stand die TÜV-Überprüfung an. Diese war entscheidend für die Zukunft der Rolltreppen: "Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass alle Fahrtreppen am Bahnhof Bregenz dauerhaft gesperrt bleiben müssen", so ÖBB-Sprecher Robert Mosser am vergangenen Donnerstag gegenüber VOL.AT. Das Ergebnis der Überprüfung scheint eindeutig zu sein: Beim VOL.AT-Lokalaugenschein am Montagnachmittag standen alle Rolltreppen am Bahnhof still.

"Sämtliche Rolltreppen sind bis auf Weiteres außer Betrieb", liest man bei allen Zugängen zum Bahnhof und vor den Rolltreppen selbst. Die Fahrgäste werden jeweils darauf hingewiesen, wo sie die nächste Treppe und den Aufzug finden. "Radfahrer werden gebeten, die Hypo-Unterführung zu verwenden. Abfahrt über Seestadt, Seeseite nach rechts folgen", heißt es auf den Hinweisschildern weiter.

Rolltreppen-Stillstand und wie Passanten darauf reagieren


ÖBB: TÜV empfahl Rolltreppen-Stopp, Abbau geplant
"Nach einer technischen Überprüfung wurde vom TÜV empfohlen, die Rolltreppen am Bahnhof in Bregenz nicht mehr in Betrieb zu nehmen", erklärt ÖBB-Pressesprecher Robert Mosser auf VOL.AT-Anfrage. "Nach dem Defekt einer Rolltreppe ist aktuell nicht auszuschließen, dass weitere Rolltreppen aufgrund ihres hohen Alters abrupt zum Stehen kommen und dabei Menschen zu Sturz kommen könnten", verdeutlicht er. Fahrgäste werden daher gebeten, die bestehenden Auf- und Abgänge zu benutzen. Zur Gewährleistung der Barrierefreiheit aller Zugänge zu den Zügen geb es Liftanlagen, zudem seien die Bahnsteige über die neue Hypounterführung barrierefrei erreichbar. "Die ÖBB stellen während der Festspielzeit auch noch zusätzliches Personal bereit, das Reisende zu den Aus- und Eingängen weist und gerne behilflich ist", erklärt Mosser. Stationären Treppen statt der Rolltreppen seien eine von mehreren Möglichkeiten, die jetzt geprüft werden sollen.

"Nicht wirklich zumutbar für die Zuggäste"
Matthias aus Buch fährt selbst nur wenig mit dem Zug, wie er zu verstehen gibt. Dennoch kennt er die Situation am in die Jahre gekommenen Bahnhof. "Es ist halt nicht wirklich zumutbar für die Zuggäste", meint er dazu. Er hofft, dass der neue Bahnhof bald umgesetzt wird. "Wir hoffens zumindest für alle."

"Man kennts nicht mehr anders"
"Er ist schon sehr heruntergekommen mittlerweile", erklärt Carlotta Haller aus Bregenz ihre Meinung zum Bahnhof. "Es wunder mich ehrlich gesagt nicht mehr, weil die irgendwie nie funktionieren", meint sie zu den Rolltreppen. "Ich bin flexibel." Sie könne auch die Treppe nutzen, blöd sei es dann, wenn der Lift auch nicht mehr funktioniere. Bis der neue Bahnhof komme, dauert aus ihrer Sicht noch eine Weile. Darüber geredet werde immerhin schon seit Jahren. "Man kennts nicht mehr anders", meint sie.

"Ist kein Problem"
Das Ehepaar Geisler aus dem Tiroler Ötztal ist derzeit auf Besuch in Bregenz. Das Paar war mit dem Zug angereist und hatte einen großen Koffer mit im Gepäck. Sie seien nicht jeden Tag in Bregenz am Bahnhof unterwegs und könnte daher die Situation nicht wirklich beurteilen, meinten sie. Es gebe verschiedene Gründe, warum eine Rolltreppe stillstehen könne. "Ist kein Problem", waren sie sich einig.

"Es ist etwas zäh"
Luca, Adam und Lena aus Wien kamen beim VOL.AT-Lokalaugenschein gerade am Bahnhof in Bregenz an. Die drei Freunde verbringen etwas Zeit in der Landeshauptstadt, wie sie erklären. "Es ist etwas zäh", erklärten sie. "Es ist für uns kein Problem. Die Lifte funktionieren." Für Pendler sei es sicher etwas nervig, zeigten sie Verständnis. Ihnen sei auf der S-Bahn-Reise von Wien nach Vorarlberg aufgefallen, dass der Bahnhof in Bregenz nicht so modern sei, wie andere Bahnhöfe, verdeutlichten sie.
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(VOL.AT)