Mit Piepser und Blaulicht unterwegs

Lustenau. Es liegt eine freudige Anspannung in der Luft. 26 Nachwuchsfeuerwehrler aus Lustenau zogen am Samstagmittag ins Feuerwehrhaus. Grund dafür: Der einmal jährlich stattfindende Action Day für die Feuerwehrjugend stand an. Für 24 Stunden schlüpften sie in die Rolle aktiver Feuerwehrmänner und -frauen, die immer wieder zu realistischen Einsätzen gerufen wurden. Welche Szenarien sie in den 24 Stunden erwarten würden, wussten sie im Vorfeld nicht. Sie erfuhren über den Piepser, der ihnen extra an diesem Wochenende übergeben wurde, wohin sie als nächstes gerufen werden.
Action, Action und nochmals Action
„Wir haben für unsere Feuerwehrjugend zum diesjährigen Action Day sehr realistische Einsätze vorbereitet. Für 24 Stunden erleben sie alles, was wir täglich auch erleben“, sagte Feuerwehrmann und gleichzeitig auch Vizebürgermeister Daniel Steinhofer. Gemeinsam mit Milos Zivanovic hat er alles für sie vorbereitet, was zu einem erhöhten Adrenalinausstoß bei Feuerwehrleuten führt: So gab es medizinische Notfälle, Containerbrände, drohende Überflutungen, einen Verkehrsunfall sowie einen Großbrand beim Gutshof Heidensand.
Personen retten
Feuerwehrler müssen nicht nur das Feuer bekämpfen, sondern auch Personen in eingeschlossenen Gebäuden retten. Deshalb wurden sie zu einem medizinischen Einsatz in die Reichenaustraße gerufen. „Ich bin ins Auto eingestiegen und hab mir auf dem Weg überlegt, was unsere Aufgabe sein könnte“, erzählte der 13-jährige Nino Larcher. Angekommen bei ihrem ersten Einsatz erfuhren sie, dass bei Arbeiten auf dem Carport eine Person bewusstlos wurde. Die Jugendlichen mussten mit der Leiter auf das Dach und die Person mit einer Schleifkorbtrage retten. „Wir stellen ihnen natürlich immer wieder auch kleine Fallen. Unsere Jugend muss schnell reagieren und das Gelernte abrufen“, so Steinhofer. Gruppenkommandant Simon Federer (15) war sehr zufrieden mit der Leistung seiner Gruppe. „Rücken wir ab. Wir schauen, was noch für Einsätze folgen“, so Daniel Steinhofer.
Feuer richtig löschen
Bei der Übung zur Brandbekämpfung beim Parkplatz des Reichshofstadion lernten sie unter anderem von Brandschutztechniker Marcel Fitz, wie Feuer, Öl und Elektrobrände gelöscht werden. Die Jugendlichen bekämpften mit Feuerlöschern und erhielten dabei wertvolle Tipps vom Experten. „Beachtet immer die Windrichtung und löscht das Feuer komplett“, so Fitz. Welch gewaltige Explosion eine im Feuer stehende Spraydose ausübt, wurde ihnen ebenfalls vorgeführt.
Überraschungseffekt war groß
Damit die Jugend nicht mitbekam, wann die nächsten Einsätze anstanden, stationierten sich die Übungsvorbereiter im Bauhof. Nach jedem Ausrücken ging es für die angehenden Feuerwehrler ins Feuerwehrhaus, wo sie sich stärkten, etwas gemeinsam spielten und dann, wenn sie es am wenigsten erwarteten, zum nächsten Einsatz gerufen wurden. Das geschah auch mitten in der Nacht. Eben wie im realen Leben, wenn die Feuerwehr zu einem Notfall gerufen wird. bvs