„Ich bin für alle nur der Riebel-Opa“

„Riebel-Opa, dein Riebel hat mir immer so gut geschmeckt.“ Als ein mittlerweile Volksschüler Xaver Burtscher im Dorf ansprach und sich an die Zeiten im Kindergarten positiv erinnerte, freute das den Pensionisten ganz besonders. „Ich habe vier Enkel und möchte ihnen mit einfachen Dingen eine Freude bereiten.“ Drei der vier Enkel – Nora, Luis und Jakob – besuchten den Waldkindergarten in Nenzing-Beschling, Jakob ist der Jüngste. Und nachdem Burtscher als früherer Älpler im Sommer tagtäglich Riebel für sich kochte, entstand die Idee, auch den Kindergartenkindern damit eine Freude zu machen. „Ich habe mal nachgerechnet: In meinen elf Alpsommern habe ich rund 700 Riebel-Mahlzeiten für mich gekocht“, lacht der Nenzinger verschmitzt. Generell ist er überzeugt, dass Menschen wieder zu den einfachen Dingen im Leben zurückkehren sollten. „Oft hört man Leute, die sich nach den früheren Zeiten zurücksehen und sagen, wie schön diese waren – aber es hindert uns nichts daran, den Stellenwert verschiedener Dinge in unserem Leben zu überdenken und das Einfache wieder mehr zu schätzen“, so Xaver Burtscher. Das Riebel-Kochen sei so ein Beispiel: Ein Liter Milch, ein „Stöckle“ Butter – daran darf man laut Burtscher nicht sparen – 1,2 Kilogramm Grieß und ausreichend Zeit. Das genügt.
„Auch Opas können kochen“
Hannah-Lina Metzler ist die leitende Kindergartenpädagogin im Nenzinger Waldkindergarten. „Der Riebel-Opa besucht uns circa alle zwei Monate. Die Kinder freuen sich nicht nur über den Besuch und den mitgebrachten Riebel, sie kommen auch mit verschiedenen Generationen ins Gespräch und erleben, dass auch Opas kochen können“, erzählt die Kindergartenpädagogin, dass nicht alle Kinder einen Opa in der Nähe haben über die bereichernden Begegnungen. 17 Kinder besuchen derzeit den Waldkindergarten in Nenzing-Beschling und sind bei jedem Wetter draußen. Und sie dürfen beim Entdecken im Wald auch schmutzig werden. „Umso früher Kinder die Natur und ihre Ökosysteme kennen- und schätzen lernen, desto respektvoller ist ihr Umgang. Von den gemachten Erfahrungen profitieren die Kinder ihr ganzes Leben“, ist Hanna-Lina Metzler überzeugt.
Umfrage:
Ich finde es super, dass mein Opa immer wieder zu uns kommt und uns Riebel bringt. Er macht den besten Riebel auf der ganzen Welt und er schmeckt nicht nur mir, sondern auch den anderen Kindern.
Jakob, 6 Jahre
Bei uns daheim kocht meistens die Oma Riebel, die macht ihn supergut. Im Kindergarten schmeckt er mir natürlich auch, am liebsten esse ich zwei Teller. Meine Lieblingsspeise ist aber eine andere: Artischocken.
Olivia, 5 Jahre
Es ist toll, dass uns der Riebel-Opa ab und zu besuchen kommt. Im Waldkindergarten grillen wir aber auch immer wieder mal. Die Jause schmeckt immer, aber der Riebel ist ganz besonders.
Clara, 6 Jahre
Der Riebel-Opa kommt immer mit dem Tuk-Tuk zu uns, aber es ist ganz leise, sodass man ihn nicht schon von weitem hört. Wir essen im Waldkindi immer eine gemeinsame Jause, aber der Riebel schmeckt am besten.