Wie Kindheitserlebnisse das Alzheimer-Risiko im Alter beeinflussen könnten

Alzheimer ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die vor allem durch Gedächtnis- und Orientierungsstörungen gekennzeichnet ist. Sie stellt die häufigste Form der Demenz dar.
Alzheimer: Eine globale Herausforderung
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit etwa 55 Millionen Menschen an Demenz, wobei 60 bis 70 Prozent der Fälle Alzheimer zugeschrieben werden. Die Erkrankung tritt hauptsächlich bei Personen über 65 Jahren auf, doch in seltenen Fällen sind auch jüngere Menschen betroffen.
Stress in der Kindheit und Alzheimer
Die spanische Studie, durchgeführt von einer führenden Forschungsgruppe, legt nahe, dass bestimmte belastende Ereignisse in der Kindheit wie der Verlust eines Elternteils, schwere Krankheiten oder familiäre Konflikte das Risiko für die Entwicklung von Alzheimer im späteren Lebensalter signifikant erhöhen können. Diese Erkenntnisse stützen die Theorie, dass frühkindliche Erfahrungen die neuronale Entwicklung nachhaltig beeinflussen und die Anfälligkeit für neurodegenerative Krankheiten im Alter steigern.
Methodik der Studie
Die Forscher untersuchten eine Gruppe von über 1.000 Teilnehmern, die genetisch auf eine Prädisposition für Alzheimer untersucht wurden, aber zu Beginn der Studie keine kognitiven Beeinträchtigungen aufwiesen. Durch Interviews und medizinische Untersuchungen wurden Informationen zu den Lebensumständen und gesundheitlichen Vorgeschichten der Probanden gesammelt. Insbesondere wurde der Fokus auf traumatische Erlebnisse in der Kindheit gelegt.
Wichtige Ergebnisse und ihre Implikationen
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass frühe Stressfaktoren mit Veränderungen in der Gehirnstruktur korrelieren, die typisch für Alzheimer sind, einschließlich einer Reduzierung der grauen Substanz und einer Zunahme von Alzheimer-spezifischen Proteinen wie Amyloid und Tau. Diese Verbindungen waren besonders stark bei Personen, die bereits in jungen Jahren hohen Stressbelastungen ausgesetzt waren.
Geschlechtsspezifische Unterschiede
Die Analyse ergab zudem, dass Frauen auf stressige Lebensereignisse anders reagieren als Männer, was sich auch in unterschiedlichen Biomarkern widerspiegelt. Bei Frauen war eine Verringerung der grauen Substanz feststellbar, während bei Männern vermehrt Tau-Biomarker auftraten.
(VOL.AT)