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Hier gibt es Bio-Spargel aus einem kleinen Betrieb in Feldkirch

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Bio-Spargel direkt vom Feld: Ein Paar aus Feldkirch verwandelt seine Leidenschaft und Fachkenntnis in qualitativ hochwertigen, biozertifizierten Spargel – trotz Herausforderungen durch das Wetter und die Vereinbarkeit mit dem Familienleben.

Sie sind so richtig im Spargelfieber: Amrei Winter und Marlon Breuss. Die Feldkircher sind einer der wenigen Spargelbauern in Vorarlberg. Und im Moment stecken sie mitten in der Ernte-Hochsaison - trotz durchwachsenem Wetter in den vergangenen Wochen.

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Marlon Breuss vor dem Kühlschrank, aus dem der Nofler Spargel verkauft wird. ©Schad/VOL.AT

Amrei Winter und Marlon Breuss bewirtschaften seit 2020 ein kleines Feld in Nofels. Die etwa zwei Hektar große Fläche gehört Marlons Vater. Amrei hat die Landwirtschaftsschule besucht und deshalb einen engen Bezug zur Natur und dem Anbau von Lebensmitteln. "Spargel fand ich schon immer interessant. Ein wenig Wissen zum Anbau konnte ich aus der Landwirtschaftsschule mitbringen, den Großteil aber haben wir uns angelesen." Das Paar baut grünen Spargel an, und das biozertifiziert.

Deshalb setzen sie auf Bio-Qualität

"Wir verwenden keinerlei Pestizide oder Dünger, sodasss uns wichtig war, diese Qualität auch zertifizieren zu lassen", sind sich die beiden im VOL.AT-Gespräch einig. Auch bei ihrem eigenen Einkauf achten die Kleinbauern auf Bio und Regionalität. "Es war für uns also nur konsequent, auch beim Anbau daraufzusetzen", so Marlon. Wachsen tut der Spargel ohnehin von alleine. Bis zu sieben Zentimeter sind an sonnigen Tagen möglich. "Da ist man gerade am Ende der Reihe zum Spargelstechene, geht zurück an den Anfang und schon schaut der Spargel weiter aus der Erde als noch eine Stunde zuvor", lacht Amrei über die niemals endende Arbeit.

So sieht die Bio-Ernte aus. ©Schad/VOL.AT

Wird der Betrieb bald ausgebaut?

Aktuell haben die Feldkircher 3000 Spargelpflanzen. Das ergibt in Summe rund 400 Kilogramm Ernte pro Saison. Eine Expansion steht wohl nicht zur Debatte. "Anfangs haben wir schon darüber nachgedacht. Aber wir führen unseren Kleinbetrieb derzeit nur im Nebengewerbe und sind damit vollkommen ausgelastet." Etwa drei bis vier Stunden pro Tag nimmt das Ernten sowie das Fertigmachen für den Verkauf täglich in Anspruch. "Bei warmem, sonnigem Wetter müssen wir mitunter zweimal pro Tag raus," erklärt Marlon. Parallel zu Jobs und dem Familienleben mit den beiden Kindern im Alter von zwei und sechs Jahren ist da wenig Platz für Mehrarbeit. "Wir wollen uns gar nicht beschweren, oder jammern. So wie es jetzt gerade läuft, ist es super - mehr ist allerdings nicht möglich", sind sich beide einig.

Ein Schild weist auf den VErkaufsort in Nofels hin. ©Schad/VOL.AT

Verkauft wird der Spargel aus eigenem Anbau im kleinen Kühlschrank in Nofels - am liebsten auf Vorbestellung. Die Kunden können dann selbständig dorthin fahren und den Spargel abholen. Damit er länger frisch bleibt, lagert er stehend im Wasser.

Im Kühlschrank steht der Spargel im Wasser, damit er lange frisch bleibt. ©Schad/VOL.AT

"Spargel lebt, wenn man ihn erntet. Deshalb ist es ähnlich wie mit Blumen: Steht er im Wasser, geht es ihm gut und er bleibt rund eine Woche lange frisch", so Marlon. Damit der Spargel dort in 500g-Bündeln mitnahmebereit steht, vergeht eine weitere Stunde Arbeit, in der die tägliche Ernte auf eine Einheitslänge gekürzt und dann in Bündel zusammengefasst und gummiert wird.

Mit diesen Hilfsmitteln werden die 500-Gramm-Bündel gepackt. ©Schad/VOL.AT

So oft kommt bei ihnen Spargel auf den Tisch

Bei der Familie Winter/Breuss landet Spargel in der Hauptsaison fast täglich auf dem Tisch. "Die Kinder mögen ihm am liebsten in Risotto verarbeitet", lacht Amrei und gibt zu, als pures Gemüse sind auch die Kinder eines Spargelbetriebs keine Fans. Damit sie nun jährlich ernten können, brauchte es am Anfang Geduld. "Nachdem man die Pflanzen setzt, vergehen zwei ertragsfreie Sommer." Erst im dritten Jahr können die ersten Stangen dann abgeschnitten werden. Die letzte Ernterunde ist dann Ende Juni. Im Anschluss werden die Pflanzen wachsen gelassen. "Damit stellen wir sicher, dass die Pflanze auch in den trockenen Monaten im Sommer genug Wasser einspeichert und Photosynthese betreibt. Dann haben wir auch im nächsten Jahr eine gute Ernte", erklärt die Landwirtin.

Ein paar Wochen liegen also noch vor ihnen. Bislang sind sie zufrieden mit der heurigen Saison. "Wir dürfen nicht klagen. Der Regen und die Wärme haben den Spargel gut wachsen lassen", freuen sich die Feldkircher. Eine Ernte allerdings ist erfroren. "Das hatten wir so bislang auch noch nie. Wenn der Spargel schon aus der Erde schaut, erfriert er und wird dann glasig", eklärt Marlon. Davon sei aber niemand gefreit. Und der Großteil der Ernte war erfolgreich - deshalb sieht das Paar auch das ziemlich entspannt.

(VOL.AT)

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