Wolfssichtung in Hard am Bodensee: Diese Videoaufnahmen könnten ersten Wolf belegen

Nachdem es im Jänner, Februar und März bereits in den Bezirken Feldkirch und Bludenz zu mehreren Wolfssichtungen kam, gibt es jetzt einen neuen Fall: Auch in Hard soll "Meister Isegrim" unterwegs sein.
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Ein Video, das VOL.AT exklusiv zur Verfügung gestellt wurde, zeigt ein größeres Tier in der Nähe des Harder Bodenseeufers.

Wolfsähnliches Tier am Auhafendamm
Aufgenommen wurde das Video in der Nacht von Freitag auf Samstag in Hard: direkt am Bodensee in der Nähe des Fischereiverbandes am Auhafendamm. Auf zugegeben recht dunklen Aufnahmen ist zumindest ein größeres wolfsähnliches graues Tier zu sehen. Es steht erst auf der Straße und verschwindet dann in Richtung des Landesfischereizentrums. Gefilmt wurde es aus einem stehenden Auto. "Wir konnten es gar nicht glauben, weil das Tier eben nicht wie ein Hund ausgesehen hat", sagt der Ersteller des Videos gegenüber VOL.AT. "Das Tier hat sich uns genähert, ist dann wieder umgekehrt und verschwunden."

Zeigt dieses Video einen Wolf?


Das sagt Wildbiologe Hubert Schatz
Was sagt der Wildbiologe des Landes zum Video der angeblichen Wolfssichtung in Hard? Aufgrund der Unschärfe könne man nicht sagen, das ist ein Wolf gewesen sei, meint Hubert Schatz. "Aber es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es einer war." In der Umgebung habe man bislang keine Wölfe gesichtet. "Es ist schon überraschend dort in Hard – quasi am letzten Eck am Bodensee, wo sonst keine großen bewaldeten Gebiete oder Lebensräume da sind", verdeutlicht Schatz gegenüber VOL.AT.
"Wenn es einer war, dann ist es sicher einer, der sich im Zuge seiner Wanderung orientiert und bis in diese Gegend gerannt ist." Meldungen oder Berichte gebe es, wie gesagt, keine aus dem Bodenseegebiet. "Ich muss aber dazu sagen, dass das Video schon etwas hergibt, das in Richtung Wolf geht", betont der Wildbiologe.


Wie man sich bei Sichtungen verhalten sollte
Was sollte man tun, wenn man einen möglichen Wolf vor der Nase hat? "Die Meldung sollte immer an mich ergehen", erklärt Hubert Schatz. "Der Wolf wird ja fliehen. Wenn jetzt ein Mensch daherkäme, würde er sicher davonrennen", hält er fest. "Und auch vor dem Auto würde er dann davonrennen. Das ist also ein ganz normales Verhalten, das er da gezeigt hat." Kontaktstelle ist hier das Land Vorarlberg mit der Abteilung "Landwirtschaft und ländlicher Raum" beziehungsweise direkt Wildökologe Hubert Schatz.
Update: Der Wolf war offenbar nicht nur in Hard unterwegs. Ein anderer Vorarlberger meldet gegenüber VOL.AT, er habe vergangene Woche einen Wolf in der Mehrerau in Bregenz gesichtet. Er sei auf der Straße beim Gasthaus Lamm in Richtung Neu Amerika unterwegs gewesen, schildert der Leser.
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(VOL.AT)