Apples streng geheimes KI-Labor in Zürich

Nachbarn des Labors in Zürich hätten keine Ahnung von der Existenz der Apple-Forschungseinrichtung gehabt, berichtet die "Financial Times", die einige Details zum "Vision Lab" zusammengetragen hat.
So soll Apple schon seit Jahren massiv KI-Spezialisten von Google abgeworben haben. Seit 2018 sollen mindestens 36 Personen von Google zu Apple gewechselt haben, und dort jetzt Schlüsselpositionen bekleiden. So zum Beispiel der britische Informatiker John Giannandrea, der zuvor das KI-Labor Google Brain leitete und jetzt Teil des top KI-Teams bei Apple ist. Vieler dieser Experten sind für Apple in den USA tätig, aber auch in Zürich wird streng geheim geforscht.
Apple selbst schweigt
In Cupertino, Kalifornien - wo Apple seinen Hauptsitz hat - schweigt man generell zum Thema KI. Immerhin bestätigte Apple-CEO Tim Cook aber vor kurzem gegenüber Analysten, dass man an einer breiten Palette von KI-Technologien forsche.
Branchen-Insider vermuten allerdings schon länger, dass Apple sich darauf konzentriert, generative KI direkt auf seinen Geräten zu integrieren, nicht über die Cloud, wie die meisten Konkurrenten. Die KI wäre damit direkter Teil der Hardware der entsprechenden Geräte - aufgrund der geforderten Rechenleistung eine technische Herausforderung.
Was macht Apple in Zürich?
2015 übernahm Apple das Startup "Faceshift", das Bereits an "Star Wars"-Filmen mitgearbeitet hat, und formte daraus das "Vision Lab". Ebenso wurde das Schweizer KI-Start-up "Fashwell" gekauft und Teil des Geheimprojekts in Zürich.
"Vision Lab" setzt sich mit Computer Vision, maschinellem Lernen, Robotik und künstlicher Intelligenz auseinander. Mitarbeiter in Zürich sind speziell mit der Erforschung der Technik beschäftigt, die Produkten wie ChatGPT von OpenAI zugrunde liegt, so die "Financial Times". Auch an der Cyberbrille Apple Vision Pro wird in Zürich gearbeitet, wie eine aussagekräftige Stellenanzeige belegt.
"Werde Teil des Teams, das Persona entwickelt", wirbt der Leiter des Vision Labs auf Linkedin um neue Entwickler für den Standort in Zürich. "Persona" ist der Avatar für Apples-Cyberbrille.
Das nächste große Ding
Sumit Sadana von der Firma Micron Technology, die Apple wichtige Computerchips liefert, scheint sich diesbezüglich sicher und meint gegenüber der "Financial Times": "Das nächste große Ding werden KI-Geräte sein – aber die werden viel mehr Rechenleistung benötigen."
Unter Umständen gibt es bereits am 7. Mai erste Neuigkeiten von Apple bezüglich der Fortschritte des iPhone-Herstellers beim Thema KI. Apple will an diesem Tag sein iPad Pro vorstellen, in dem der schnelle M4-Chip integriert sein soll, eventuell mit ersten KI-Anwendungen. Apples Worldwide Developers Conference im Juni wird dann wahrscheinlich weitere KI-Fortschritte zum Thema haben.
(VOL.AT)