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Edwin Juen zeigt Film in Montafoner Mundart

Edwin Juen und Helga Nesensohn-Vallaster bei der Filmansage
Edwin Juen und Helga Nesensohn-Vallaster bei der Filmansage ©Edwin Juen
„Vo Stallehr bis Partenna - A bizli Alts und etschas Neus us’m Muntafu - Met Muntafuner Musig und all´s im Dialäkt“.
Neuer Film aus dem Montafon

Montafon. (sco) Von Stallehr bis Partenen führt der jüngste Amateurfilm von Edwin Juen aus St. Anton. Am kommenden Sonntag wird ihn der 81-Jährige im Vereinsraum in St. Anton präsentieren. „A bizli Alts und etschas Neus us’m Muntafu“ beinhaltet Sketche, Musik, Eindrücke von Veranstaltungen und Landschaftsbilder.

In seinem Film in Montafoner Mundart begegnet der passionierte Bergsteiger- und wanderer Persönlichkeiten wie Jolanda Gasperi, Heinz Bitschnau, Pfarrer a. D. Joe Egle und Albert Ammann. Jolanda Gasperi ist die Gestalterin des alljährlich stattfindenden Weihnachtswaldes in St. Anton. Dass ein Wolf im Ort herumstreunen könnte, glaubt sie nicht. Der Schrunser Mundartautor Heinz Bitschnau erzählt, dass er auf Küngs Maisäß einen Bären gesehen haben will. „Eine beliebte geistliche Instanz”, so Edwin Juen, ist in Gaschurn Pfarrer a. D. Joe Egle. Als Naturfreund und Bergfex produziert er aber auch „geistige” Naturheilmittel. Auf Innerberg arbeitet der holzschnitzende Künstler Albert Ammann. Der Filmemacher darf ihm über die Schulter schauen.

Zeitreise in Schruns

Edwin Juens Aufmerksam gilt in seinem Werk überdies dem sagenumwobenen Diebschlössle und dem Rappakopf in Stallehr und Lorüns, dem Valleu am Bartholomäberg mit seiner 600 Jahre alten Linde und dem Rellseck. Dort lauscht der Alpinist dem Davennachor und genießt eine spannende Vorführung des Alten Handwerks. In Schruns unternimmt Edwin Juen eine Reise in die Vergangenheit: Zahlreiche Artisten und ein Feuerschluckerpaar verzaubern das staunenende Publikum beim Mittelalterspektakel. Zurück in der Gegenwart erlebt er den Schneewalzer-Plattler und den Maitanz, dargeboten von der Trachtengruppe Vandans. „Das ist Folklore vom Allerfeinsten”, streut Edwin Juen dem Verein Rosen.

“Nahezu himmlische Töne”

Bei einer Wanderung durch den Dalaaser Wald zum Kristberg informiert der „Ruheständler im Unruhestand”, warum Papst Johannes XXIII. den Montafonern das Goldschlüsselwappen verliehen hat. In Tschagguns lässt er seine Zuseher teilhaben an der Tradition des Alpabtriebs, der Kilbi und den Klängen der historischen Bergönzle-Orgel in der Pfarr- und Wallfahrtskirche. Beim Ave Maria entlockt Barbara Wischenbart dem Instrument „nahezu himmlische Töne”. Auf dem Maiensäß Montiel in St. Gallenkirch erlebt der Filmemacher eine Alpmesse mit nachfolgender Unterhaltung durch die „Maisäßmusiker”.

Emsig spinnende Frauenhände bekommt er im Alpin- und Tourismusmuseum in Gaschurn vor die Linse und Otto Rudigier verwöhnt mit virtuoser Zithermusik. Neben Sketchen und Gedichten sind weitere Stationen das Fenggatobel, Ganeu-Maisäß und Bilder des ehemaligen Filmdorfes Schlafes Bruder im Garneratal. Die Frosla Musig singt das Lied vom Verbellabözli. Zwischendurch erfolgt ein Streifzug entlang des Illflusses, vom Ursprung bis zur Mündung in den Rhein. Es wird gezeigt, dass die Ill nicht immer die „Brave” war.

„Urgewaltiger Föhnsturm”

Durch die VKW und die Illwerke wurde sie, wie Edwin Juen es formuliert, „gezähmt und zur Stromproduktion eingespannt”. Historische Bilder aus der Landesbibliothek, dem Heimatmuseum in Schruns und dem Archiv der Vorarlberger Illwerke dokumentieren die Nutzung der Wasserkraft im Montafon und erzählen vom Bau und Betrieb der ehemaligen Schmalspurbahn von Tschagguns nach Partenen.

Er erinnert, dass das Montafon „vor hundert Jahren noch das Armenhaus im Land Vorarlberg” war. Wohlstand brachte dem Tal neben dem Tourismus auch die Illwerke VKW”, betont Edwin Juen. Am Filmende trägt Helga Nesensohn-Vallaster ihr Gedicht „Ste-Mendli“ vor und Heinz Bitschnau referiert über die Drei Türme, welche Edwin Juen anschließend „mit schwerer Ausrüstung und bei urgewaltigem Föhnsturm” erklimmt. SCO

Termine der Filmvorführung:

Sonntag, 5. Mai, 15 und 17 Uhr im Vereinsraum St. Anton und Freitag, 24. Mai, 19 Uhr im Erholungsheim Maria Hilf in St. Gallenkirch, Montielweg 239a. Der Eintritt ist frei.

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