Bergung der Säntis - Das sind die nächsten Schritte

Nachdem technische Schwierigkeiten die Bergung des Dampfschiffs "Säntis" im Bodensee nahe Romanshorn unterbrachen, setzt Silvan Paganini, der Präsident des Schiffsbergevereins, weiterhin auf das Gelingen des Projekts.
Beim Versuch, ein Bergeseil zu installieren, riss am Wochenende ein Seil, eine Führungsleine sank auf das Vorderdeck des Wracks ab. Dies führte zum Abbruch des ersten Bergungsversuchs. Ein Tauchroboter sollte das Seil bergen, der ist aber defekt.
Genehmigung läuft aus
Eine zusätzliche Herausforderung besteht aktuell darin, dass die Genehmigung des Kantons Thurgau, das Schiff auch ans Ufer bringen zu dürfen, Ende des Monats abläuft. Sobald diesbezüglich ein OK vom Kanton kommt, wolle man das weitere Vorgehen planen. Der Verein informierte am Montag in Romanshorn über die nächsten Schritte beim großen Bergungsprojekt.
Paganini ist zuversichtlich, dass die Genehmigung zur Hebung der "Säntis" aus 210 Meter Tiefe verlängert wird, wie er bei der Pressekonferenz äußerte. Er setzt darauf, dass weiterhin genügend Freiwillige das einzigartige Projekt unterstützen. Das benötigte technische Equipment ist verfügbar, und Ersatzteile für den Tauchroboter sind bereits unterwegs. Zudem ist die Werft in Romanshorn bereit, das Schiff nach einer erfolgreichen Bergung zu konservieren.
Aufgeben "erst, wenn die Frauen davonlaufen"
Ein neuer Bergungsversuch ist vorerst für diesen Sommer geplant. Die Motivation, das historische Dampfschiff zu heben, sei weiter hoch, so Paganini. Man wolle erst aufgeben, wenn man mit Weitermachen mehr Schaden anrichte als mit Weitermachen. "Wenn zum Beispiel bestimmten Mitgliedern die Frauen davon laufen, weil sie nie mehr zu Hause sind, sondern immer auf dem See", meint Paganini schmunzelnd gegenüber fm1today.ch.
Neues Datum steht noch nicht fest
Ein konkretes neues Datum für den nächsten Versuch steht allerdings noch nicht fest, so Paganini. Das Wrack befindet sich in der Nähe eines Naturschutzgebietes am Bodensee, wodurch die Laichzeiten der Fische berücksichtigt werden müssen.
Die Vorbereitungsarbeiten am Wrack in 210 Meter Tiefe sollen jedoch vom Verein definitiv abgeschlossen werden. Für das Projekt hat man bisher rund 260.000 Euro Spenden gesammelt und tausende Stunden Arbeit geleistet.
(VOL.AT)