AA

Erneuter Busunfall in Deutschland: Reisegruppe verunglückt

Unfall eines Reisebusses auf der A44
Unfall eines Reisebusses auf der A44 ©Daniel Schröder
Nach einem Busunglück mit mehr als 20 Verletzten auf der Autobahn 44 in Nordrhein-Westfalen haben die Ermittler eine erste Vermutung, wie es zum zweiten Mal binnen weniger Tage zu einem solchen Unfall auf deutschen Autobahnen kommen konnte.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war dem Unfall ein medizinischer Notfall des 53-jährigen Busfahrers vorausgegangen. In der Nacht auf Freitag verunglückte eine Reisegruppe mit Schülern eines Berufskollegs auf dem Rückweg von England.

Jetzt auf VOL.AT lesen

Keine lebensbedrohlichen Verletzungen

Ihr doppelstöckiger Reisebus kam bei Werl von der Autobahn ab, fuhr in den Straßengraben und stürzte auf die Seite. Nach Polizeiangaben wurden 21 der 60 Insassen verletzt, eine Person erlitt schwere Verletzungen. In Lebensgefahr sei niemand, hieß es. Rettungswagen brachten die Verletzten in umliegende Krankenhäuser.

Der umgekippte Reisebus im Graben der A44 ©APA/Daniel Schröder

Auch der Busfahrer wurde medizinisch versorgt. Äußerlich wurde der Fahrer den Angaben zufolge durch den Unfall nicht verletzt, obwohl die Windschutzscheibe des Busses zerstört worden war. Hinweise auf Alkoholkonsum oder Drogen gebe es nicht, sagte ein Polizeisprecher. Es werde in alle Richtungen ermittelt.

Verletzte und Sperrungen: Die Folgen des Unfalls

Bei den verunglückten Schülern des Berufskollegs aus Warburg an der Grenze zu Hessen handelt es sich laut Polizei um junge Erwachsene. Ob nur Schüler oder auch Begleitpersonen verletzt wurden, war zunächst unklar.

Aus diesem Loch in der Windschutzscheibe kletterte der Fahrer ©APA/Blaulicht Unna/M. Neumann

Der Bus war nach ersten Erkenntnissen der Polizei nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. Dort sei er gegen die aus dem Boden ragende Schutzplanke geprallt und an der Böschung auf die Seite gestürzt. Ein Unfallaufnahmeteam habe bis zum frühen Morgen am Unfallort gearbeitet, sagte ein Polizeisprecher. Die Spuren würden nun ausgewertet. Die Polizei stellte den schwer beschädigten Doppeldecker sicher und ließ ihn abtransportieren. Die Fahrbahn in Richtung Kassel war zwischen den Anschlussstellen Unna und Werl stundenlang gesperrt und wurde am Freitagvormittag wieder freigegeben.

Vergleich mit dem Flixbus-Unfall: Ähnlichkeiten und Unterschiede

Schon Mittwochfrüh war ein Reisebus auf der A9 bei Leipzig von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt - allerdings mit ungleich schlimmeren Folgen: Vier Menschen kamen ums Leben. Wie bei dem neuen Unglück in NRW waren auch hier nach bisherigen Erkenntnissen keine anderen Fahrzeuge beteiligt.

©APA/Daniel Schröder

Sicherheit von Reisebussen: Eine Bilanz

In den vergangenen Jahren gab es in Deutschland immer wieder schwere Reisebusunfälle. Dennoch zählen Busse zu den relativ sicheren Verkehrsmitteln. Der Unfallstatistik zufolge sind sie vergleichsweise selten in Verkehrsunfälle mit Personenschaden involviert.

(APA/dpa)

  • VIENNA.AT
  • Deutschland
  • Erneuter Busunfall in Deutschland: Reisegruppe verunglückt