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Zwei Menschen, ein Museum

Mit einem Tandem-Partner ins Museum und gemeinsam eine Ausstellung besuchen? Das Format "TiM - Tandem im Musem" zielt darauf ab.
Mit einem Tandem-Partner ins Museum und gemeinsam eine Ausstellung besuchen? Das Format "TiM - Tandem im Musem" zielt darauf ab. ©bvs
Vergangenen Mittwoch fand der Weltgeschichtentag statt. Mehrere Museen in Vorarlberg koppelten diesen Tag mit „TiM – Tandem im Museum“, um Menschen niederschwellig in die verschiedensten Museen zu bringen.
Zwei Menschen, ein Museum

Hohenems/Dornbirn/Bregenz. Beim Weltgeschichtentag wird überall auf der Welt das freie mündliche Erzählen gefeiert. Ziel dieses Tages ist es, Geschichten zu teilen, sich inspirieren zu lassen und neue Kontakte zu knüpfen. Beim diesjährigen Weltgeschichtentag am 20. März luden vier Museen in Vorarlberg und über 100 in der ganzen Schweiz zu sich ins Museum ein. Unter dem Projektnamen „TiM – Tandem im Museum“ besuchen zwei Menschen, die sich nicht gut kennen, ein Museum, wählen ein Lieblingsobjekt aus und erfinden gemeinsam eine Geschichte dazu. „Durch TiM lernt man interessante Menschen kennen und besucht vielleicht auch mal ein Museum, in das man nicht gehen würde“, erklärt Gabi Hampson die Intention des Projektes. Sie ist gemeinsam mit Michaela Müller die Regionalverantwortliche für dieses Format, das nun auch in Vorarlberg Fuß fasst.

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Miteinander ins Gespräch kommen

Viele Geschichten schlummern in den jeweiligen Museen. Diese warten nur darauf, entdeckt zu werden. „Die Idee dahinter ist, Menschen ins Museum zu bringen, die eine Hemmschwelle haben, sich aus einem Grund nicht trauen zu kommen“, erklärt Angelika Purin von der Kulturvermittlung des jüdischen Museums in Hohenems. „Wir sind TiM-Guides und haben uns für dieses Projekt gemeldet. Wann immer jemand nicht alleine ins Museum möchte, kontaktiert man uns, wir gehen dann mit demjenigen durch die Ausstellung“, erklärt Gottfried Seidler. Dabei hat er schon viele interessante Begegnungen gemacht. „Der Besuch im Museum kann 30 Minuten dauern, aber auch länger gehen.“ Er habe einmal eine Besucherin aus Wien durch das Museum geführt, schlussendlich waren sie drei Stunden im Museum. „Sie konnte Hebräisch und hat mir vieles erzählt. Das war auch für mich sehr interessant“, sagt Seidler. TiM-Guides sind keine Museumsführer im herkömmlichen Sinn. Jeder kann sich als Guide registrieren lassen und dann mit einer unbekannten Person durchs Museum gehen.

TiM-Museen sind kostenlos

Die TiM-Guides können alle Museen, die Partner des Formats sind, gratis besuchen und dürfen kostenlos ein Tandem, also noch eine Person, mitnehmen. „Einzige Bedingung ist, dass sie sich auf ein Objekt einigen und darüber ein paar Zeilen schreiben. Dazu wird ein Selfie der zwei vor dem beschriebenen Objekt gemacht und hochgeladen“, so Gabi Hampson. Dabei entstehen besondere Geschichten, die oftmals einen ganz anderen Blickwinkel auf die Thematik lenken.

Inspirieren lassen

Dieses Jahr waren beim Weltgeschichtentag mit TiM das jüdische Museum in Hohenems, in Dornbirn das Stadtmuseum sowie das FLATZ-Museum – Zentrum für Fotografie und in Bregenz das Kunsthaus vertreten. Bvs

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