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Die Schweizer Nationalbank prescht vor und senkt den Leitzins

Die Schweizer Nationalbank hat den Leitzins gesenkt.
Die Schweizer Nationalbank hat den Leitzins gesenkt. ©Canva
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat eine überraschende Leitzinssenkung bekannt gegeben und prognostiziert eine geringere Inflation, was den Spielraum für zukünftige Anpassungen des Zinsniveaus eröffnet.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre bedingte Inflationsprognose markant gesenkt. Der Spielraum für weitere Leitzinssenkungen ist in der Schweiz somit vorhanden. Die Preisstabilität, also eine Teuerung von maximal 2 Prozent, ist auch mit dem auf 1,50 Prozent gesenkten Leitzins nicht mehr gefährdet. So geht die SNB in ihrer neusten Prognose davon aus, dass die Inflation 2024 bei durchschnittlich 1,4 Prozent zu liegen kommt.

Leitzins

Und auch für 2025 und 2026 werden nur Werte von 1,2 und 1,1 Prozent erwartet. Ein Wert von über 2 Prozent wird für kein Quartal im Prognosezeitraum prognostiziert. Damit hat die SNB ihre Prognosen gegenüber der letzten Beurteilung vom Dezember markant gesenkt. Damals hatte sie - bei einem Leitzins von 1,75 Prozent - noch Jahresdurchschnittswerte von 2,2 Prozent für 2024 und von 1,9 Prozent für 2025 vorhergesagt.

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Kurzfristig resultiere die Abwärtskorrektur hauptsächlich daraus, dass die Preisentwicklung bei bestimmten Produktkategorien schneller nachgelassen habe, als dies noch im Dezember angenommen wurde. Mittelfristig seien es reduzierte Sekundäreffekte gewesen.

Prognosen der SNB

Die Prognosen der SNB beruhen stets auf der Annahme, dass der SNB-Leitzins über den gesamten Prognosezeitraum beim aktuellen Zinsniveau bleibt. Relativ tiefe Inflationsprognosen erhöhen somit den Spielraum für die Währungshüter, die Zinsen zu senken. Weitere Zinssenkungen können damit laut Ökonomen in nächster Zeit erwartet werden.

Wirtschaftswachstum

Beim Wirtschaftswachstum ist die SNB für das laufende Jahr leicht optimistischer geworden. Sie prognostiziert nun ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von rund 1 Prozent (alt: "zwischen 0,5 bis 1,0 Prozent").

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Schwache Nachfrage

Die Währungshüter betonen aber, dass die schwache Nachfrage aus dem Ausland und die reale Aufwertung des Frankens im vergangenen Jahr dämpfend wirken. Zudem sei die Prognose mit bedeutenden Unsicherheiten behaften, so die SNB. Das Hauptrisiko sei eine schwächere konjunkturelle Entwicklung im Ausland. Es sei nicht auszuschließen, dass sich die Weltwirtschaft schwächer entwickle als angenommen.

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Wie gewohnt gibt die SNB eine Stellungnahme zum Hypotheken- und Immobilienmarkt ab. In den letzten Quartalen hat die Dynamik deutlich nachgelassen. Die Anfälligkeit dieser Märkte bleibt jedoch bestehen, heißt es in der Mitteilung. (APA, VOL.AT)

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