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Die Schweizer als Problem-Ausländer: Mord und Prügel in Thailand

Schweizer als Problem-Ausländer
Schweizer als Problem-Ausländer ©Canva
In Thailand sorgen gewalttätige Vorfälle durch Schweizer Staatsbürger für öffentliche Empörung und Forderungen nach harten Strafen.

Schweizer rufen in Thailand negative Aufmerksamkeit hervor, was bei der lokalen Bevölkerung zu Verärgerung führt. Die einheimischen Bürger verlangen nun nach Gefängnisstrafen und der darauffolgenden Ausweisung der gewaltbereiten Expatriates aus der deutschsprachigen Schweiz.

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Phuket, Thailands größte Insel, erlebt einen signifikanten Anstieg der ausländischen Ansiedlung, einschließlich einer wachsenden Gemeinschaft von Schweizer Staatsbürgern. Mit über 100.000 Ausländern und jährlich zwölf Millionen Touristen sieht sich die Insel mit Herausforderungen im Zusammenleben konfrontiert.

Gewalttätige Vorfälle sorgen für Unruhe

Die lokale Unzufriedenheit mit Schweizer Expats hat in jüngerer Zeit durch mehrere ernsthafte Zwischenfälle an Intensität gewonnen. Darunter fällt ein Vorfall mit einem Mann aus dem Kanton Aargau am 24. Februar 2024, der in Thailand eine massive Demonstration auslöste. Der Vorfall begann, als der Leiter einer Elefantenschutzstation nach einem hitzigen Wortgefecht einer thailändische Frau in den Rücken trat. Der Anlass des Streits war, dass die Frau, eine Ärztin, und ihre Freundin sich nach einem Spaziergang am Strand auf der untersten Stufe einer Treppe niederließen, die über das Grundstück von Manfred K. zum Strand führt, was der 45-Jährige als unverschämt empfand und daraufhin gewalttätig reagierte.

Als Reaktion darauf zogen über 500 erboste Einwohner von Phuket zu Manfred K.s Villa und protestierten. Sie hielten Banner hoch, auf denen sie den Zugang zu freien Stränden für alle und die unverzügliche Abschiebung des Schweizers forderten. Der Mann wurde inhaftiert, und Berichten zufolge entzog ihm die Einwanderungsbehörde die Aufenthaltserlaubnis mit der Begründung, sein Verhalten stelle eine Gefahr für die öffentliche Ordnung dar. Ein Demonstrant äußerte gegenüber der "Bangkok Post", dass Ausländer zu viel Platz einnehmen würden.

Thailands Premierminister reagiert

Der thailändische Premierminister Srettha Thavisin, 62 Jahre alt, hat sich öffentlich zu dem Vorfall in Phuket geäußert. Er gab an, er habe die Behörden angewiesen, durchzusetzen, dass sich alle Ausländer an die Gesetze Thailands halten müssten, wie in den Medien berichtet wurde.

Wenige Tage später erregte ein weiterer Vorfall mit einem Schweizer Bürger Aufsehen: Am 5. März stieß Beat L., 60 Jahre alt, in einem Einkaufszentrum in Trang versehentlich eine 58-jährige Frau, die Krücken benutzte. Nachdem die Frau ihn aufgefordert hatte, vorsichtiger zu sein, griff er sie körperlich an. Die Frau versuchte sich zu verteidigen, indem sie eine Wasserflasche nach ihm warf. Daraufhin eskalierte die Situation weiter, als Beat L. sie zu Boden warf, sein Knie in ihren Nacken drückte und weiter auf sie einschlug. Im Krankenhaus wurde bei der Frau ein Nasenbruch, Blutergüsse um beide Augen und Prellungen am Rücken diagnostiziert.

"Schweizer Verhalten schlimmer als das von Russen"

Dieses Ereignis löste eine weitere Welle der Entrüstung in den sozialen Medien aus. Insbesondere auf Reddit äußerten sich viele Thailänder verärgert. Ein Nutzer kritisierte, dass die Schweizer ihre Probleme in Thailand zurückließen. Ein anderer rief nach einer harten Bestrafung mit Gefängnis, anschließender Abschiebung und Einreiseverbot. Ein dritter Kommentator meinte, es sei an der Zeit, den Schweizern die Aufenthaltsgenehmigungen zu entziehen. Zudem wurde behauptet, dass das Verhalten der Schweizer nun problematischer sei als das von Russen und Indern.

Beginn der Gewaltwelle

Die aktuelle Reihe gewalttätiger Ereignisse in Thailand beginnt mit einem erschütternden Vorfall durch Wolfgang J., 53 Jahre alt. Am 8. Januar 2024 tötete dieser Schweizer seine thailändische Ehefrau durch Erwürgen und platzierte zynisch eine Herz-Bube-Spielkarte in ihrem Mund. Anschließend transportierte er ihren Körper mit seinem Motorrad zu einem Maisfeld nahe Ban Khok Kruat, etwa sechs Kilometer von seiner Wohnstätte entfernt. Danach gab er sie als vermisst an. Erst nachdem er am 29. Januar ein Geständnis ablegte, wurde der Leichnam gefunden.

Ein in Thailand lebender Schweizer äußert sich

Josef Schnyder, ein 64-jähriger Schweizer, der in Thailand lebt, äußert sich kritisch über das Verhalten einiger wohlhabender Ausländer: "Einige reiche Ausländer glauben, sie stünden über dem Gesetz", und fügt hinzu, "sie benehmen sich arrogant. Das stört die Bevölkerung. Wir in der Schweiz erwarten ja auch, dass Ausländer uns respektieren", wie "Blick" berichtet. Trotz dieser Probleme hebt Schnyder hervor, dass die meisten Schweizer in Thailand vorbildlich leben. Als Vertreter der Swiss Community in Thailand betont er, dass unter den etwa 11.400 in Thailand lebenden Schweizern, von denen mehr als die Hälfte im Ruhestand ist, die Neigung zu Gewalttaten gering sei. "Die Zahl der Auswanderer hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt", erklärt Schnyder, betont aber gleichzeitig, dass gewalttätige Vorfälle in der Gemeinschaft ungewöhnlich seien.

(VOL.AT)

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