Schilfgürtel-Bedrohung: Holzansammlungen verursachen Probleme in Bregenz

Im Sommer 2023 führten heftige Niederschläge und Hochwasser zur Bildung von großen Schwemmholzteppichen am Bodenseeufer, besonders bemerkbar am Rohrspitz bei Höchst. Auch wenn aktuell am Badestrand kein Holzteppich zu finden ist, ist die Gegend immer noch stark von Schwemmholz betroffen.
Rekordwasserstände
Der Winterwasserstand erreichte im Dezember einen historischen Höchststand, der um 1,20 Meter über dem Durchschnitt lag. Walter Niederer, der Geschäftsführer des Naturschutzvereins Rheindelta, kommentierte im ORF-Interview "Der hohe Winterwasserstand sei etwas sehr, sehr Besonderes – Niederer schätzt, dass es so etwas seit rund 200 Jahren nicht gegeben habe.“ Diese außergewöhnliche Situation führte dazu, dass das Schwemmholz viele Seezugänge blockiert und sich im Schilfgürtel abgelagert hat.

Konsequenzen
Niederer erläuterte weiter "Das Problem bei einem hohen Winterwasserstand ist: Wenn Stürme sind – die kommen von Osten – lagert sich Holz an Stellen ab, wo es sonst gar nicht hinkommt, weil dort kein Wasser ist. Durch den hohen Wasserstand ist das Holz bis ins Schilf hereingekommen.“ Er fügte hinzu: "Jetzt ist es im Schilf. Und wenn wir dieses Schilf für die Landwirtschaft nutzen wollen, geht das nicht. Oder wenn die Leute diese Zugänge als Badestelle nutzen wollen, dann ist das Holz einfach sehr, sehr unangenehm.“

Einsatz von Bagger
Bei der Bewältigung der Schwemmholz-Flut im August leisteten Bagger und Boote entscheidende Hilfe. Die Arbeit wurde durch den Einsatz schwerer Maschinen und die Mithilfe vieler Freiwilliger, die sich daran beteiligten, das Holz zu entfernen, beschleunigt. Trotz dieser Bemühungen bleibt das Holz an einigen Stellen schwer zugänglich und verursacht weiterhin Probleme für Anwohner und Naturschutzgebiete.

Kostenintensive Aufräumarbeit
Die Kosten für die Aufräumarbeiten sind ein weiteres Diskussionsthema. Niederer erinnert sich "Das war schon einmal der Fall, dass so viel Holz in den Schilfgürtel hineingekommen ist. Dann hat man gesagt, derjenige soll das bezahlen, der es will.“ Über eine Finanzierung durch die öffentliche Hand wurde aufgrund der hohen Kosten letztendlich nicht entschieden.

Aktuelle Situation
Derzeit befindet sich das Holz in schwer zugänglichen Bereichen und hat sich auch auf privaten Grundstücken angesammelt, was die Wiederherstellung des freien Zugangs zum See zu einer fortlaufenden Aufgabe macht.

(VOL.AT)