"Die Folgen der Klimaerwärmung stellen für die Tiere eine massive Bedrohung dar", sagte Stephan Hering-Hagenbeck anlässlich des Welttages des Eisbären am morgigen Dienstag.
Mensch-Tier-Konflikte nehmen zu
Die Auswirkungen der Erderhitzung bedeuten eine zunehmende Veränderung und den damit einhergehenden Verlust des natürlichen Lebensraumes. "Das Packeis, das Eisbären für die Jagd auf Robben benötigen, friert im Herbst immer später zu. Im Frühling schmilzt es wiederum immer früher. Das verkürzt die Jagdsaison der Eisbären auf ihre Hauptnahrungsquelle. Sie müssen den Sommer über immer länger an Land fasten oder auf alternative Nahrungsquellen ausweichen", so Hering-Hagenbeck. Der Hunger treibt die Eisbären schließlich auch in besiedelte Gebiete. Dadurch nehmen Mensch-Tier-Konflikte "zwangsläufig zu".
Unterstützung für Eisbärenforschung
Der Tiergarten Schönbrunn leistet dem Direktor zufolge auch abseits des Zoo-Betriebes einen Beitrag zur Erforschung von Eisbären. "Wir unterstützen die Organisation 'Polar Bears International" (PBI) unter anderem bei der Besenderung von Eisbären in der Arktis. Mitfinanziert wird der GPS-Sender des 19-jährigen Eisbären-Weibchens Arctic Ambassador", so Folko Balfanz, zoologischer Kurator im Tiergarten Schönbrunn. Aktuell bewegt sich der Sender "erfreulicherweise nicht", da das Weibchen vermutlich in einer Wurfhöhle seine Jungtiere aufzieht. "Mit etwas Glück wird es die Höhle bald mit seinem Nachwuchs verlassen, um sich auf Nahrungssuche zu begeben", so Balfanz.
(APA)