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Welteisbärentag: Schau im NHM Wien macht auf Bedrohung der Tiere aufmerksam

Das Naturhistorische Museum Wien informiert zum Welteisbärentag.
Das Naturhistorische Museum Wien informiert zum Welteisbärentag. ©APA
Zum Welteisbärentag am 27. Februar macht das Naturhistorische Museum Wien auf den schwindenden Lebensraum dieser Tiere und ihre Bedrohung durch den Klimawandel aufmerksam.
NHM zeigt verstorbene Eisbärin

Der Lebensraum der Eisbären schwindet aufgrund der Klimaerwärmung immer schneller. Eisbären benötigen für die Jagd auf Robben - ihre Hauptnahrung - geschlossene Packeisflächen, wo sie an Atemlöchern auf das Auftauchen der Tiere warten. Durch die Klimaerwärmung friert das Meereis später im Jahr und auch die Dicke des Eises nimmt ab, was unter anderem die Jagd wie auch das Finden von Partnern erschwert.

Oft wird gefragt, ob es auch in 100 Jahren noch Eisbären geben wird. Die durchaus berechtigte Sorge zeigt gleichzeitig, dass Lebewesen mitunter zu erstaunlichen Reaktionen auf Veränderungen befähigt sind. Mischlinge zwischen Eisbär und Grizzly werden in den letzten Jahren immer häufiger. Die hellbraunen Bären ("Cappuccinobären") zeigen Merkmale beider Arten, können sich weiter fruchtbar fortpflanzen und so vielleicht eine Population begründen, die mit dem Klimawandel besser zurechtkommt als Eisbären.

Naturhistorischens Museum Wien zum Welteisbärentag am 27. Februar

Das NHM Wien möchte mit der Sonderausstellung "Arktis. Polare Welt im Wandel" die Schönheit, Verletzlichkeit und Bedrohung der Arktis und ihrer Lebensgemeinschaften zeigen. Beiträge zum Klimawandel sollen nicht nur informieren, sondern zum Weiterdenken und -handeln anregen.

Der Tiergarten Schönbrunn hat dem Naturhistorischen Museum für die noch bis zum 22. September 2024 laufende Sonderausstellung den Tierkörper einer verstorbenen Eisbärin zur Verfügung gestellt, der in der Zoologischen Hauptpräparation mit handwerklichem und künstlerischem Geschick zu einem lebensechten Exponat verwandelt wurde.

Die Eisbärin wurde 2013 im Zoo von Tallinn, Estland, geboren, 2017 kam sie in den Tiergarten Schönbrunn, 2019 sorgte sie mit einem Jungtier für Eisbären-Nachwuchs. Im Herbst 2022 musste sie eingeschläfert werden. Rasch wurde klar, dass die Bärin im Naturhistorischen Museum ein zweites Leben als Museumspräparat bekommen und als Botschafterin für ihre gefährdete Art in der Sonderausstellung fungieren soll.

Wiener Tiergarten Schönbrunn unterstützt Forschungsprojekt

Der Tiergarten Schönbrunn leistet laut Direktor Stephan Hering-Hagenbeck zufolge auch abseits des Zoo-Betriebes einen Beitrag zur Erforschung von Eisbären. "Wir unterstützen die Organisation 'Polar Bears International" (PBI) unter anderem bei der Besenderung von Eisbären in der Arktis. Mitfinanziert wird der GPS-Sender des 19-jährigen Eisbären-Weibchens Arctic Ambassador", so Folko Balfanz, zoologischer Kurator im Tiergarten Schönbrunn. Aktuell bewegt sich der Sender "erfreulicherweise nicht", da das Weibchen vermutlich in einer Wurfhöhle seine Jungtiere aufzieht. "Mit etwas Glück wird es die Höhle bald mit seinem Nachwuchs verlassen, um sich auf Nahrungssuche zu begeben", so Balfanz.

Vortrag über Eisbären am 6. März im NHM Wien

Wie schwierig es für Eisbären ist, sich an Klimaänderungen anzupassen, wird Balfanz in einem Vortrag am Mittwoch, dem 6. März 2024 erläutern. Die Eisbärenhaltung und -zucht im Tiergarten Schönbrunn hat wohl Tradition, aber dabei wird nicht vergessen, zeitgemäß zu bleiben. Der Zoo arbeitet mit der Nichtregierungsorganisation Polar Bears International (PBI) zusammen, finanziert Projekte in der Wildbahn, führt Forschungsarbeiten durch und betreibt als "Arctic Ambassador Center" Bewusstseinsbildung.

Gültige Eintrittskarte erforderlich, der Besuch des Vortrags ist frei. Der Vortrag findet im NHM-Vortragssaal statt. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

(Red)

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