Urlauber Achtung! Fliegen wird teurer

Darum geht's:
- Die Ticketpreise für Flugreisen steigen aufgrund hoher Nachfrage und langer Wartezeiten bei Wartungsarbeiten.
- Mangel an Flugzeugen und Personal führt zu längeren Wartezeiten und höheren Kosten für Flugreisende.
- Österreicher buchen früher als im Vorjahr, Flugangebot noch unter dem Niveau von 2019.
Ein Grund für die steigenden Flugpreise: Die Branche kämpft derzeit mit langen Wartezeiten bei Wartungsarbeiten. Die Wartung von Triebwerken dauert derzeit fünfmal so lange, wie eigentlich vorgesehen. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Flugreisen stark gestiegen. Die Folge sind höhere Ticketpreise. Wer jetzt noch nicht gebucht hat, der wird tiefer in die Tasche greifen müssen.
Es gibt einfach zu wenig Flugzeuge, die auch fliegen dürfen, stellt auch Ryanair-Chef Michael O'Leary fest. Größter Flaschenhals: Personalmangel führt dazu, dass Wartezeiten für vorgeschriebene Wartungen etwa an den Turbinen der Flugzeuge, statt sechzig Tagen aktuell 300 Tage betragen - die Flieger dürfen in dieser Zeit aber natürlich trotzdem nicht abheben. Während der Coronakrise haben Fluglinien wie Flugzeughersteller Personal abgebaut, jetzt wo die Nachfrage nach Flügen wieder steigt, fehlt dieses Personal.
Immerhin gilt zumindest in Europa, dass Fliegen an sich weiterhin sehr sicher ist. Die Maschinen, die abheben, sind bestens gewartet, heißt es aus der Branche.
Sommerbuchungen für 2024 sprangen kräftig nach oben
Mit den Urlaubsbuchungen sind die Österreicherinnen und Österreicher heuer deutlich früher dran als 2023. "Wir haben circa 25 Prozent mehr Vorausbuchungen derzeit", sagte WKÖ-Reisebürosprecher Gregor Kadanka zur APA. Das war in etwa auf dem Vor-Corona-Niveau. Im vergangenen Jahr seien Auslastung und Preise deutlich gestiegen. "Das wird sich etwas abbremsen, wenn die Kapazitäten wieder wachsen." Das Flugangebot sei heuer wieder größer, aber immer noch unter jenem von 2019.
2024 erreiche das weltweite Sitzplatzangebot in den Fliegern etwas über 90 Prozent der Vor-Corona-Kapazitäten, im Vorjahr seien es rund 80 Prozent gewesen. Zusätzlich fehlte in den Pandemiejahren aber auch das in Normaljahren übliche Wachstum von 10 Prozent jährlich. Daher sei "das Delta in Wirklichkeit noch größer", so der Fachverbandsobmann der heimischen Reisebüros in der Wirtschaftskammer Österreich..
Satter Preisanstieg bereits 2023
Im Vorjahr hatten die Preise kräftig angezogen - um die 20 bis 30 Prozent weltweit, so die grobe Schätzung Kadankas. Ein Durchschnitt sei jedoch schwer zu nennen. So seien die Flüge aus europäischen Hubs wie etwa Frankfurt doppelt so teuer geworden; gewisse Strecken hätten sich "extrem verteuert", andere gar nicht. "Der 'Spread' ist enorm groß geworden - weitere Flüge sind zum Teil günstig und ums Eck nach Zürich zahlt man 1.000 Euro." Auch Wien-Amsterdam koste deutlich mehr, während Wien-Palma nicht teurer geworden sei. Grund sei die unterschiedliche Konkurrenzsituation.
Vor Corona war ein Gutteil der Jahresurlaube bereits zwischen November und Jänner fixiert worden. Nach drei Corona-Wintern seien die Kundinnen und Kunden im Vorjahr in diesen ansonsten starken Buchungsmonaten aber noch zurückhaltend gewesen. Ihre Reisen für 2023 hatten sie laut Kadanka erst ab Ende Jänner bis März zu buchen begonnen: "Da gab es einen starken Aufschwung." Angesichts der noch verknappten Kapazitäten hatten dann einige nicht mehr das bekommen, was sie wollten.
(VOL.AT/APA)