ORF-Stiftungsrat: SPÖ will Prüfung von Westenthaler

Am Dienstag hat Muna Duzdar, die Mediensprecherin der SPÖ, über eine Aussendung von Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) eine Prüfung auf eventuelle Unvereinbarkeiten von Peter Westenthaler gefordert. "Die Parteien haben ein Vorschlagsrecht, die Medienministerin bestellt die Stiftungsräte und ist verpflichtet zu prüfen, ob die Nominierung mit dem Gesetz vereinbar ist", erklärte die SPÖ-Politikerin.
SPÖ-Mediensprecherin verweist bei Westenthaler auf Verbot von Beschäftigung in anderen Medienunternehmen
Gemäß dem Gesetz ist es nicht erlaubt, eine Beschäftigung bei einem anderen Medienunternehmen zu haben. Westenthaler tritt regelmäßig in TV-Duellen bei oe24.tv auf und verfasst Kolumnen für "oe24". "Westenthaler ist dort laut eigenen Angaben zwar nicht angestellt, aber auch ein freier Dienstvertrag könnte im Widerspruch zum ORF-Gesetz stehen", vermutete Duzdar.
Der Mediensprecher der FPÖ, Christian Hafenecker, sieht "mieses Spiel mit der Demokratie". Duzdar lasse sich "von der Regierung vor den Karren spannen", um die Nominierung Westenthalers in der März-Sitzung des ORF-Stiftungsrats zu verzögern. Westenthaler selbst hat als FPÖ-Klubobmann im Jahr 2001 an den Verhandlungen zur Novelle des ORF-Gesetzes und den Unvereinbarkeiten für Stiftungsräte teilgenommen. Hafenecker betont, dass Westenthalers Ernennung allen gesetzlichen Vorgaben entspricht. Darüber hinaus weist er darauf hin, dass Westenthaler kein freies Dienstverhältnis mit der Mediengruppe Österreich hat.
Westenthaler zuversichtlich für seine Bestellung in den ORF-Stiftungsrat
Westenthaler selbst betonte, dass seine Bestellung zum Stiftungsrat lediglich ein formaler Akt sei, wie er gegenüber der "Presse" erklärte.Zu seiner Tätigkeit bei oe24.tv hielt er fest: "Es gibt kein Auftrittsverbot für Stiftungsräte." Er bekomme für seine Auftritte kein Geld. Er nutzte die Aufmerksamkeit um seine geplante Bestellung, um einige Themen anzusprechen. So hinterfragte er, ob das Durchschnittsgehalt beim ORF wirklich 94.000 Euro betragen müsse. Zudem glaubt er, dass er als Mitglied des Stiftungsrats Druck ausüben kann, um die Rundfunkgebühr des ORF abzuschaffen. Er befürwortet eine Finanzierung des ORF über den Staatshaushalt. Des Weiteren kritisierte er, dass der ORF mehrfach gegen das Objektivitätsgesetz verstoßen habe. Westenthaler beklagte eine schlechte Behandlung der FPÖ. Alles in allem strebt er an, dass der ORF seinen guten Ruf zurückgewinnt.
(APA/Red)