In einem Berliner Park machten Mitarbeiter des Grünflächenamts einen außergewöhnlichen und beunruhigenden Fund: Eine riesige, tote Würgeschlange, die sich als vier Meter lange Tigerpython herausstellte, lag im Volkspark Hasenheide im Bezirk Neukölln.
Das Bezirksamt Neukölln gab bekannt, dass das Tier deutlich unterernährt war, als es am Montag entdeckt wurde. Angesichts der kühlen Witterung hätte die Schlange, falls sie beim Aussetzen noch gelebt hätte, sich kaum bewegen können.
Tigerpythons sind für ihre zurückhaltende und menschenscheue Natur bekannt. Trotzdem erfordert die Haltung solch großer Schlangen, die deutlich länger als zwei Meter werden können, eine spezielle Genehmigung durch die Veterinärbehörde. Das Bezirksamt Neukölln teilte mit, dass im betreffenden Bezirk keine Genehmigung für die Haltung einer solchen Schlange bekannt sei. Daher wurden Ermittlungen eingeleitet, um die Herkunft der Tigerpython zu klären.

Tigerpythons (Python molurus) sind eine Art von Würgeschlangen, die in weiten Teilen Süd- und Südostasiens beheimatet sind. Diese beeindruckenden Reptilien gehören zu den größten Schlangenarten der Welt und können eine Länge von bis zu 6 Metern erreichen, wobei die meisten Exemplare jedoch kürzer sind. Der Name "Tigerpython" bezieht sich auf die charakteristische Musterung ihres Felles, die an die Streifen eines Tigers erinnert, obwohl die Farbgebung und das Muster je nach geografischem Standort variieren können.
Lebensraum und Verhalten
Tigerpythons bevorzugen eine Vielzahl von Habitaten, darunter Wälder, Graslandschaften, Feuchtgebiete und in der Nähe von Gewässern. Sie sind sowohl in Tieflandgebieten als auch in höher gelegenen Regionen zu finden. Diese Schlangen sind überwiegend nachtaktiv und verbringen den Tag versteckt in Höhlen, unter umgestürzten Bäumen oder in anderen Verstecken.
Als Würgeschlangen töten Tigerpythons ihre Beute durch Umschlingen und Ersticken, bevor sie sie als Ganzes verschlingen. Ihre Diät ist vielfältig und umfasst kleine Säugetiere, Vögel und gelegentlich auch größere Tiere. Junge Pythons neigen dazu, sich von kleineren Beutetieren wie Nagetieren oder Vögeln zu ernähren, während ausgewachsene Individuen größere Beute, einschließlich Rehe oder Antilopen, überwältigen können.
Fortpflanzung
Tigerpythons sind eierlegende Schlangen. Das Weibchen legt nach der Paarung eine beträchtliche Anzahl von Eiern, oft zwischen 20 und 100, abhängig von der Größe und dem Gesundheitszustand des Weibchens. Sie brütet die Eier aus, indem sie sich darum wickelt und durch Muskelzittern Wärme erzeugt, um die Inkubationstemperatur zu halten. Die Brutzeit beträgt etwa zwei bis drei Monate, nach denen die Jungschlangen schlüpfen.
Schutzstatus und Bedrohungen
Während Tigerpythons in einigen Gebieten ihres Verbreitungsgebiets noch häufig vorkommen, sind sie in anderen Regionen aufgrund von Lebensraumverlust, Wilderei und dem illegalen Haustierhandel bedroht. Die internationale Gemeinschaft reguliert den Handel mit Tigerpythons durch das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES), um ihre Populationen zu schützen.
Haltung als Haustier
Die Haltung von Tigerpythons als Haustiere erfordert spezielle Kenntnisse und Ausrüstung, da ihre Größe und Kraft besondere Herausforderungen darstellen. Zudem ist in vielen Ländern eine Genehmigung erforderlich, um solche großen exotischen Tiere zu halten. Potenzielle Halter müssen sich der Verantwortung bewusst sein, die mit der Pflege dieser mächtigen Reptilien einhergeht, einschließlich der Bereitstellung eines ausreichend großen und sicheren Lebensraums, einer angemessenen Ernährung und der Beachtung rechtlicher Vorschriften.
(VOL.AT)