Angeblicher Schuss in Wiener Millennium City sorgte für Panik

Laut Zeugen soll ein Schuss aus einer Schreckschusspistole gefallen sein. Das konnte die Polizei nicht bestätigen. Eine derartige Waffe wurde nicht gefunden, sagte Sprecher Markus Dittrich. Allerdings wurde ein Messer sichergestellt.
Jugendliche gerieten bei Wiener S-Bahn-Station in Streit
Mehrere Jugendliche gerieten gegen 18.15 Uhr bei der Schnellbahnstation in Streit, bestätigte die Polizei mehrere Online-Berichte. Dabei soll auch ein Bursch ein Messer gezogen und damit gedroht haben. Der Streit verlagerte sich dann in die nahe gelegene Millennium City. Am Ende waren fünf Jugendliche leicht verletzt. Einer erlitt Blessuren durch einen Pfefferspray, die anderen aufgrund von gegenseitigen Schlägen. Während der Flucht sollen die Kontrahenten sich gegenseitig mit Steinen beworfen haben, wodurch niemand verletzt wurde.
Das Messer, das zuvor gezückt wurde, wurde später in der Toilettenanlage des Einkaufszentrums entdeckt. Dass ein Schuss abgegeben wurde, ist unklar, eine derartige Waffe konnte nicht sichergestellt werden, sagte Dittrich. Der genaue Ablauf des Raufhandels wird nun ermittelt.
Durch die alarmierten Polizisten konnten die drei Männer angehalten werden. Der 19-Jährige und der 28-Jährige wurden durch Einsatzkräfte der Berufsrettung Wien notfallmedizinisch versorgt. Der 28-Jährige musste in ein Spital gebracht werden. Der 19-Jährige wurde vorläufig festgenommen. Das Pfefferspray, welchen der 28-Jährige benutzt haben soll, konnte nicht vorgefunden werden.
Mutmaßlicher Schuss in Wiener Millennium City
Bei dem Vorfall standen die Sondereinheit Wega, die Bereitschafteinheit sowie Bezirkskräfte im Einsatz, so der Polizeisprecher. Stefan Ratzenberger, der als Sprecher für das Einkaufszentrum fungiert, sagte zur APA, dass die Polizeikräfte "sehr schnell" an Ort und Stelle waren. Am Sonntag waren die Geschäfte geschlossen, jedoch Gastronomie, Kino und Diskothek geöffnet. Die Besucherinnen und Besucher haben das Gebäude schnell verlassen können. Das Videomaterial der Überwachungskameras in der Millennium City und im Außenbereich werden nun der Exekutive zur Verfügung gestellt, um es auszuwerten, sagte Ratzenberger.
Der 19-Jährige und der 23-Jährige konnten bereits vernommen werden. Beide machten divergierende Aussagen zum Tatablauf und beschuldigten sich gegenseitig. Die Vernehmung mehrerer Zeugen sowie des 28-Jährigen stehen noch aus.
Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien wurde die vorläufige Festnahme des 19-Jährigen aufgehoben. Alle drei Männer werden aufgrund der gerichtlich strafbaren Handlungen auf freiem Fuß angezeigt. Die Hintergründe der Tat sowie der konkrete Tatablauf sind Gegenstand laufender Ermittlungen.
(APA/Red)