Bevor Gab & Gal die Kantine im Dornbirner Spielboden für die Präsentation ihrer neuen LP nutzen, sprach VOL.AT mit dem dynamischen Duo.
VOL.AT: "Aurora", "Feronia" und jetzt das neue Album „Fifty – Fufchzge“. Wie würdet ihr eure musikalische Entwicklung in Worte fassen?
Gab: Unsere musikalische Reise gleicht dem Prozess des Alterns. Seit 2014 sind wir als Gab & Gal unterwegs, und die Verbindung reicht bis in unsere frühen 20er-Jahre zurück. Diese Lebensspanne war geprägt von zahlreichen alltäglichen und besonderen Momenten. Mit der Zeit werden wir reifer, sammeln Erfahrungen und erkennen, was im Leben wirklich zählt. Unsere Fokussierung verschiebt sich auf die wesentlichen Dinge. Wir werden nicht mehr die ganze Welt bespielen und das ist okay, weil Vorarlberg inzwischen unsere Welt ist. Daher sind die neuen Lieder auch im Vorarlberger Dialekt verfasst. Trotzdem bleibt die Freude an der Musik im Kern bestehen, und wir hoffen, dass sich dies in unserem neuen Album widerspiegelt.

VOL.AT: Wie geht ihr ans Songwriting, wie entsteht eure Musik?
Gal: In der Regel schickt mir Gab einige Aufnahmen. Während der Proben stellt er uns die neuen Songs vor, und gemeinsam arbeiten wir am Arrangement weiter. Wenn der Song unsere Zufriedenheit erreicht, nehmen wir eine Demo auf. Ist auch diese zufriedenstellend, wird weiter daran geprobt. Sobald die Zeit reif ist und mehrere Lieder in der Warteschlange stehen, nehmen wir uns mehrere Tage Zeit, um die Songs einzuspielen. Dabei sind auch Felix (Bass), Sammy (E-Gitarre) und Sebastian (Piano) dabei. Neben dem Schlagzeugspielen kümmere ich mich auch um das Mischen der Lieder. Abschließend werden sie an Ekkehard Breuss übergeben, der die Lieder mastert.
VOL.AT: Wie würdet ihr persönlich euren Sound einordnen? Welche Genres bespielt ihr?
Gal: Unser Sound bewegt sich zwischen Singer-Songwriter und Rock/Pop. Obwohl wir bestimmte Genres durchstreifen, schätzen wir die Freiheit, uns ständig weiterzuentwickeln und neue kreative Pfade zu erkunden.

VOL.AT: Wer verbirgt sich hinter Gab & Gal?
Gal: Gabriel arbeitet als Volksschullehrer in Feldkirch, und ich bin bei den Illwerken tätig.
VOL.AT: Mit „Lässig“ gibt es bereits eine Video-Auskopplung des Albums. Warum seid ihr so „lässig“?
Gab (lacht): Gute Frage. Wir sind nur lässig, wenn es wirklich nötig ist. Oft braucht es im Leben eine gewisse „Lässigkeit“, um stressige Situationen zu meistern. Selbstliebe und ein Stück Selbstironie betrachten wir als wichtige Säulen im Leben. So ist auch das Lied „Lässig“ entstanden. Wir hoffen, dass der Hörer oder die Hörerin sich wenigstens für ein Lied lang „lässig“ fühlt.
VOL.AT: Wie wichtig ist euch Social Media?
Gal: Früher war uns das wichtig, mittlerweile kostet es Energie. Energie, die wir lieber von Angesicht zu Angesicht teilen. Gab postet ab und zu über Instagram, vor allem wenn neue Lieder oder Konzerte anstehen. Ansonsten ist es ziemlich ruhig geworden, und das passt uns gut so.
VOL.AT: Was treibt ihr abseits eures musikalischen Daseins?
Gab: Das Schöne ist, dass wir durch die Musik zusammengefunden haben. Noch schöner ist es, dass wir gerne auch abseits des Proberaums und der Bühne Zeit miteinander verbringen. Wir kennen uns gut, teilen unsere Probleme und Freuden. Ob Tennis spielen, Eishockey schauen oder einfach mal zusammen auf ein Getränk – auch ohne unsere Musik wären wir Freunde, und das ist schön.

VOL.AT: Wenn ein Label anklopfen würde, würdet ihr gerne hauptberuflich Musik machen?
Gab: Schwierig zu sagen. Früher habe ich darüber nachgedacht, aber heute mache ich mir darüber keinen Kopf mehr.
Gal: Letztendlich steht die Musik für uns im Vordergrund, unabhängig davon, ob sie unser Hauptberuf ist oder nicht.
VOL.AT: Was macht euch als Live-Band aus?
Gal: Unsere Live-Auftritte zeichnen sich durch eine Verbindung von Nähe und Intensität aus. Wir legen großen Wert darauf, für unser Publikum greifbar zu sein, während wir gleichzeitig in den Songs versinken. Diese Mischung aus Nähe und musikalischer Vertiefung schafft hoffentlich eine besondere Atmosphäre, in der sich das Publikum mit unserer Musik verbinden kann. Wir sind bestrebt, ein Gleichgewicht zu finden, das es uns ermöglicht, nicht nur musikalisch zu beeindrucken, sondern auch eine emotionale Verbindung zu unseren Zuhörern herzustellen. Während unserer Shows interagieren wir gerne mit dem Publikum, um eine gemeinsame musikalische Erfahrung zu schaffen, und plaudern auch gerne über die Hintergründe unserer Songs.

VOL.AT: Am 28. Dezember präsentiert ihr das neue Album im Spielboden. Worauf darf sich das Publikum einstellen?
Gab: Am 28. Dezember erwartet das Publikum im Spielboden die Präsentation unseres neuen Albums "Fifty – Fuchzge". Wir haben hart daran gearbeitet, eine Show vorzubereiten, die nicht nur die Essenz des Albums einfängt, sondern auch eine energiegeladene und emotionale Performance bietet. Die Zuschauer dürfen sich auf eine vielseitige Reise durch unsere musikalische Entwicklung freuen, von den früheren Werken bis hin zu den neuesten Klängen. Es wird Momente der Intimität, aber auch der mitreißenden Energie geben. Wir hoffen, dass das Publikum einen schönen Abend erleben wird.
VOL.AT: Abschließend – wie steht’s um eure Groupies?
Gab & Gal: Beide vergeben. Gab & Gal erwarten ein Kind (schmunzeln). Also Gab eines und Gal eines. Diese werden dann hoffentlich unter anderem Namen und neuen Lieder in vielen Jahren die Liebe zur Musik weiterführen.
(VOL.AT)