Handels-KV: Gewerkschaft berät über weitere Vorgehensweise

Informationen dazu soll es am Montagnachmittag geben, hieß es von der Gewerkschaft GPA zur APA. Am Marienfeiertag und am zweiten Weihnachtseinkaufssamstag hatte die Gewerkschaft Kundgebungen organisiert und es hatte vereinzelt Warnstreiks gegeben.
Auf das Angebot der Arbeitgeber für eine Erhöhung der Gehälter um 8 Prozent ohne soziale Staffelung wollte sich die Gewerkschaft bei der fünften Verhandlungsrunde nicht einlassen. Beim Handels-KV geht es um die Gehälter von 430.000 Angestellten und Lehrlingen. Es ist der zweitgrößte Kollektivvertrag in Österreich. Die Gewerkschaft pocht auf ein Plus von zumindest der Höhe der rollierenden Jahresinflation. Das wären 9,2 Prozent.
Handelsobmann sieht Benya-Formel erfüllt
Sollte es auch in den nächsten Tagen zu keiner Einigung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter kommen, will die Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) eine Empfehlung für "eine nachhaltige Gehaltserhöhung" an die Unternehmen abgeben. WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik sieht durch das aktuelle Arbeitgeberangebot die sogenannte Benya-Formel bereits "mehr als erfüllt", weil die Produktivität und die Umsätze im Handel rückläufig seien. Bei der Benya-Formel - benannt nach dem langjährigen ÖGB-Präsidenten Anton Benya (1963-1987) - sind die Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate plus das durchschnittliche Produktivitätswachstum der Ausgangspunkt für die Kollektivvertragsverhandlungen.
Noch kein Termin für nächste Verhandlungsrunde
Bisher haben sich GPA und Wirtschaftskammer auch noch nicht auf einen neuen Termin für die sechste Verhandlungsrunde geeinigt.
(APA)