Fehlende Impfungen lassen Masern-Fälle weltweit steigen

Die WHO berichtet, dass es weltweit 136.000 Todesfälle gab, was einer Steigerung um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zudem gab es etwa neun Millionen Erkrankungen, was einem Anstieg von 18 Prozent entspricht. Im letzten Jahr wurden in 37 Ländern größere Ausbrüche verzeichnet, während es im Jahr zuvor nur 22 waren.
Komplikationen bei jedem zehnten Masern-Fall
Masern sind eine hochansteckende Virusinfektion. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, beispielsweise beim Husten oder Niesen von infizierten Personen. Zu Beginn der Infektion treten in der Regel Fieber, Husten, Schnupfen und Entzündungen im Nasen-Rachen-Bereich auf, gefolgt von einem charakteristischen Hautausschlag. Bei etwa einem von zehn Betroffenen können Komplikationen auftreten, darunter auch lebensbedrohliche Gehirnentzündungen. Durch die Verabreichung von zwei Impfdosen kann einer Masernerkrankung vorgebeugt werden.
Masern-Impfung rettete Millionen Menschen das Leben
Etwa 83 Prozent der Menschen weltweit haben bisher eine Erstimpfung erhalten, während 74 Prozent bereits die zweite Dosis erhalten haben. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) müssten jedoch 95 Prozent der Bevölkerung geimpft sein, um größere Ausbrüche zu verhindern. Durch die Coronapandemie wurden Impfprogramme in vielen Ländern gestört, besorgniserregend ist jedoch, dass diese Länder auch nach der Pandemie noch nicht umfassend impfen. Besonders betroffen sind afrikanische Länder sowie Indien, Indonesien und Brasilien. Seit dem Jahr 2000 konnten laut WHO aufgrund von Impfungen mehr als 56 Millionen Menschenleben gerettet werden.
Masern-Ausbruch in der Steiermark im Frühjahr
Laut AGES wurden in Österreich bisher im aktuellen Jahr insgesamt 162 bestätigte Fälle von Masern verzeichnet. Der Großteil dieser Fälle trat im Frühjahr aufgrund eines Ausbruchs in der Steiermark und der anschließenden Verbreitung bei einer großen Hochzeitsfeier auf. Im Vergleich dazu wurde im Vorjahr nur ein einziger Fall von Masern in Österreich gemeldet. Die Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln wird in Österreich ab dem vollendeten neunten Lebensmonat empfohlen und ist für alle Altersgruppen kostenfrei erhältlich.
(APA/Red)