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Armin Wolf liefert sich Schlagabtausch mit Israels Armeesprecher

Armeesprecher Arye Sharuz Shalicar (r,) zu Gast bei Armin Wolf in der "ZIB 2".
Armeesprecher Arye Sharuz Shalicar (r,) zu Gast bei Armin Wolf in der "ZIB 2". ©Screenshot ORF
In der Nacht auf Mittwoch ist die israelische Armee in das größte Krankenhaus in Gaza eingedrungen und hat dort auch Hamas-Kämpfer getötet. Am Mittwochabend war Major Arye Sharuz Shalicar, Sprecher der israelischen Armee, Interviewgast bei Armin Wolf in der "ZIB 2".
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Darum geht's:

  • Armin Wolf interviewt Armeesprecher über israelisches Vorgehen im Gazastreifen.
  • Armeesprecher verteidigt israelische Aktionen und kritisiert Fragen von Armin Wolf.
  • Es entsteht eine Diskussion über Verhältnismäßigkeit und Vertreibung von Gaza-Bewohnern.
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Nach eigenen Angaben hat die israelische Armee am Mittwoch im Al-Shifa-Spital ein Hamas-Kommandozenrtum und zahlreiche Waffen gefunden. Zum Vorgehen Israels im Gazastreifen lieferte sich Armin Wolf dann in der "ZIB 2" einen regelrechten Schlagabtausch mit Major Arye Sharuz Shalicar. Der Armeesprecher, in Berlin aufgewachsen, spricht perfekt Deutsch verteidigte Laufe des Interviews nicht nur das Vorgehen der israelischen Armee, sondern übte auch Kritik an der Fragestellung von Armin Wolf.

Kritische Fragen

Der Armeesprecher verteidigt zunächst das Vorgehen Israels und sieht die Verantwortung bei der Hamas: "Es ist eine bedauerliche Situation, dass die Hamas den Kampf in derartige Objekte verlegt und Krankenhäuser, Schulen, Moscheen für Terror missbraucht."

Aufgrund der hohen Opferzahlen in Gaza konfrontiert Armin Wolf den Major mit der Frage, ob die "israelische Reaktion noch verhältnismäßig" sei. "Sie werden doch nicht behaupten, dass die Hamas in 50.000 Gebäuden im Gazastreifen Terrorstützpunkte hat?“, stellt Wolf die Angriffe Israels im Gazastreifen in Frage. Darauf antwortet der Militärsprecher: "Doch genau das werde ich behaupten, dass in tausenden Gebäuden, und zwar in zivilen Gebäuden, wo Menschen wohnen, genau dort sind die Hamas."

Waffenruhe für Gaza gefordert

Kollektivstrafe und Vertreibung?

Der ORF-Moderator hinterfragt die Vertreibung von 1,5 Millionen Menschen aus ihren Wohngebieten: "Wie sehr ist die Vertreibung von 1,5 Millionen Menschen aus ihren Wohngebieten keine Kollektivstrafe?" Der israelische Major entgegnet: "Diese Vertreibung ist keine Vertreibung, sondern wir haben die Menschen aus ihren Gebieten heraus gebeten, damit sie aus der Schusslinie kommen". Wolf kontert: „Herr Major, das ist doch zynisch, die sind doch nicht freiwillig weggegangen…Also natürlich haben Sie die Menschen de facto aus ihren Wohngebieten vertrieben.“

Der Vorwurf an Wolf

Zum Ende des Interviews attackiert Arye Sharuz Shalicar den ORF Moderator: "Leider haben Sie keine einzige Frage über den Raketenbeschuss auf Israel gefragt. Keine einzige Frage, wie sich die Israelis in diesen Tagen fühlen. Acht Millionen Israelis, die hier unter ständigen Raketenbeschuss leben. Ich würde mir auch eine Frage darüber wünschen." Darauf Wolf: "Aber Herr Major, Sie sind israelischer Militärsprecher und ich befrage Sie zu den Aktivitäten des israelischen Militärs. Sie erwähnen ja ohnehin, was Sie erwähnen wollen."

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