Europawahl: Willi zeigt Verständnis für Reimon-Entscheidung

Reimon hatte dies damit begründet, dass er nicht einverstanden sei mit der grünen Entscheidung, den Bundeskongress wegen des Nahost-Krieges zu verschieben. "Das ist aus seiner Sicht nachvollziehbar", erklärte Willi gegenüber der APA am Freitag.
Näher wollte Willi auf die Entscheidung für die Verschiebung des Bundeskongresses von Dezember auf Februar nicht eingehen. Dabei soll die Kandidatenliste für die EU-Wahl im Juni beschlossen werde. Dass Reimon damit nicht in das EU-Parlament einziehen wird, tue ihm jedenfalls "sehr leid" und sei "extrem schade", betonte der Stadtchef. Schließlich halte er sehr viel von dem Parteifreund, der bereits von 2014 bis 2019 im Europäischen Parlament gesessen war. Innsbrucks Bürgermeister erinnerte an den Einsatz des Burgenländers für die Jesiden im Nordirak. Reimon hatte im Jahr 2014 etwa einen Hilfsflug für Jesiden begleitet, von denen Tausende auf dem Berg Sindschar von der Dschihadisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) eingekesselt waren. "Er hat gezeigt, was auch ein einzelner Parlamentarier bewirken kann", so Willi.
Reimon: "Unter neuen strategischen Vorgabe bin ich einfach kein geeigneter Kandidat"
"Unter der neuen strategischen Vorgabe bin ich einfach kein geeigneter Kandidat", hatte Reimon am Donnerstag gemeint und damit auf die Entscheidung der Partei auf Verschiebung reagiert. Begründet worden war dies damit, dass man nach dem Terroranschlag auf Israel den Wahlkampf "in einer besonders aufgewühlten Stimmung nicht künstlich in die Länge ziehen" wolle. "Ich verstehe das Bedürfnis, bei all dem Leid und Elend innezuhalten, sich zu besinnen. Für eine Minute zu schweigen", erwiderte Reimon: "Aber dass es die Diskussionen und Reden beim Start in die Europawahl nicht prägen soll, ist doch ein markanter Unterschied zu meiner politischen Einschätzung... eigentlich genau das Gegenteil meiner Bewerbung", übte der 52-Jährige Kritik an der Entscheidung seiner Partei.
(APA/Red)