AA

Millionenbetrug mit Pay-TV: Vier Festnahmen in Vorarlberg

©Canva
Im Rahmen von groß angelegten Ermittlungen gegen den illegalen Handel mit Pay-TV Inhalten, wurden in Vorarlberg vier Personen festgenommen.

Diese Aktion ist Teil einer nationalen und internationalen Operation gegen Internetkriminalität, bei der insgesamt 20 Verdächtige in Österreich dingfest gemacht wurden.

Jetzt auf VOL.AT lesen

Ausgangspunkt der Ermittlungen in Deutschland

Die Ermittlungen nahmen ihren Ausgangspunkt im Jahr 2022, als ein deutsches Pay-TV-Unternehmen Anzeige wegen Urheberrechtsverletzungen erstattete. Die Nachforschungen führten nach Österreich, wo in Kooperation mit der deutschen Justiz intensiv ermittelt wurde. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt leitete ein entsprechendes Verfahren ein und übermittelte die Ergebnisse an das Bundeskriminalamt.

Festnahmen in Vorarlberg

Im Zuge der Ermittlungen wurden in Österreich insgesamt 20 Personen festgenommen, davon in Vorarlberg vier beteiligte Personen, wie das Bundeskriminalamt im Rahmen einer Pressekonferenz bestätigte. Dabei wurden auch zahlreiche Hausdurchsuchungen durchgeführt, bei denen elektronische Datenträger, Bankkonten und ein Bankschließfach sichergestellt wurden. Die festgenommenen Personen stehen im Verdacht, Teil eines kriminellen Netzwerks zu sein, das illegale Zugänge zu Internet Protocol Television (IPTV) vertrieben hat.

Fast zwei Millionen Euro beschlagnahmt

Bankguthaben in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro sowie ein Audi A7 wurden beschlagnahmt. Die Ermittler stellten außerdem 55 elektronische Datenträger wie PCs, Festplatten und Smartphones sicher. Für die Entschlüsselung und den Vertrieb der IPTV-Zugänge hatten die Täter 35 Server angemietet.

Haupttäter führten ein Luxusleben

Die Haupttätern verfügten über luxuriöse Immobilien, Sportwagen und waren auch im Besitz von mehreren Unternehmen, Vereinen und stillen Gesellschaften. Das illegal erwirtschaftete Geld wurde zum Teil für legale Investitionen genutzt und so in den Wirtschaftskreislauf eingeführt.

Lange Liste an Anzeigen

Die Täter machten sich des gewerbsmäßigen Betruges, der Geldwäsche, des Zugangskontrollgesetzes sowie der Bestimmungen gegen das Urheberrechtsgesetzes strafbar. Zudem wurden bei Dienstnehmerverträgen die Sozialversicherungsbeiträge vorenthalten. Der Sitz der geschädigten Firma befindet sich in Deutschland, daher ist auch ein Zivilverfahren in Deutschland anhängig.

Tausende illegale Nutzer alleine in Österreich

Das Netzwerk der Täter vergrößerte sich durch Mundpropaganda, wobei auch einzelne Endkunden mit gezieltem Anwerben als Reseller rekrutiert wurden. In Österreich konnten insgesamt 15 Reseller sowie drei Haupttäter ausgeforscht werden. Das Täternetzwerk bestand ausschließlich aus türkischen Staatsbürgern. Jeder Reseller hatte zwischen 300 und 2.500 Kunden. Bei den Abnehmern handelte es sich um einen unbestimmten Adressatenkreis. 
Kurzzeitig verfügten die Haupttäter sogar über einen Onlinewerbeauftritt auf Facebook für ihre illegalen Pay-TV-Zugänge.

Internationale Zusammenarbeit

Der Direktor des Bundeskriminalamts, Andreas Holzer, hob die internationale Zusammenarbeit hervor, die zur Festnahme der Verdächtigen führte. Zusätzlich zu den Festnahmen in Österreich konnten auch Mittäter in Deutschland und in weiteren europäischen Ländern identifiziert und festgenommen werden.

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Multimedia & Technik
  • Millionenbetrug mit Pay-TV: Vier Festnahmen in Vorarlberg