Euro erreichte historisches Tief gegenüber Schweizer Franken - Investoren fliehen in sichere Häfen

Darum geht's:
- Euro erreicht historisches Tief gegenüber Schweizer Franken
- Schweizer Franken profitiert als sicherer Hafen
- US-Dollar legt zu, Aktienmärkte erleiden Verluste
Gestern, Mittwoch, erlebte der Euro gegenüber dem Schweizer Franken ein historisches Tief, da die zunehmenden geopolitischen Spannungen im Nahen und Mittleren Osten Investoren dazu veranlassten, sichere Häfen zu suchen. Der Euro fiel auf ein neues Allzeittief von 0.9449 Franken um 16 Uhr, bevor er sich leicht erholte. Diese Abwertung unterbot den bisherigen Tiefststand vom 13. Oktober 2023 (0.9467 Franken) und verdeutlicht die anhaltende Sorge an den Finanzmärkten.
Schweizer Franken: Ein „sicherer Hafen“ für Anleger
Die Schweizer Währung, traditionell als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten angesehen, profitierte von der eskalierenden Lage im Nahen Osten. Nach einem Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen scheiterten die diplomatischen Bemühungen zur Eindämmung des Konflikts, was die Verunsicherung auf den globalen Märkten verstärkt. Ein geplantes Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem jordanischen König Abdullah II., an dem auch der ägyptische Staatschef Abdel Fattah al-Sisi teilnehmen sollte, wurde abgesagt, was die geopolitische Unsicherheit weiter verschärft.
US-Dollar legte zu
Während der US-Dollar sich ebenfalls als beliebte Anlage erwies und gegenüber den meisten Währungen zulegte, gab er zum Franken etwas nach und rutschte am Mittwochmorgen unter die Marke von 90 Rappen. Am frühen Abend wurde der US-Dollar mit 0,8980 Franken gehandelt.
Verluste an den Aktienmärkten
Die Aktienmärkte reagierten weltweit mit Verlusten auf die Unsicherheit. Der Leitindex der Schweizer Börse SMI verlor 1,3 Prozent, der deutsche DAX 1 Prozent, während die Londoner Börse 1,2 Prozent einbüßte. Auch die US-Börsen verzeichneten Verluste.
Gold steigert seinen Wert
In Zeiten der Unsicherheit konnte auch das Gold seinen Wert steigern. Am Mittwochnachmittag stieg der Preis für eine Feinunze an der Börse in London auf bis zu 1962 US-Dollar, rund 39 Dollar mehr als am Vortag. Der Goldpreis hatte zuletzt Anfang August ein höheres Niveau erreicht.
Kursentwicklung spiegelt Angst wider
Die Kursentwicklung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken spiegelt die anhaltende Angst vor einer Eskalation im Nahen Osten und möglichen globalen Auswirkungen wider. Seit Beginn des Jahres hat der Euro gegenüber dem Franken 4,25 Prozent verloren, wobei die jüngste Abwertung die Besorgnis unter Investoren und Analysten weiter vertieft. (VOL.AT)