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Kampf gegen die Leukämie – Vorarlbergerin (19) über ihr Schicksal

Chiara über ihr Schicksal.
Chiara über ihr Schicksal. ©Privat/CANVA
Das Leben von Chiara* wurde auf den Kopf gestellt, als bei der jungen Vorarlbergerin die Diagnose Akute Myeloische Leukämie (AML) M3 gestellt wurde.

Im Oktober 2022 wurde das Leben von Chiara* von Grund auf erschüttert. Im Krankenhaus wurde der damals 18-Jährigen eine schockierende Diagnose überbracht: Leukämie.

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Darum geht es:

  • Eine junge Vorarlbergerin wurde im Oktober 2022 mit der Diagnose AML M3 – Blutkrebs konfrontiert.
  • Nach zahlreichen Untersuchungen und einer intensiven Behandlung konnte sie den Kampf gegen die Krankheit aufnehmen.
  • Dank des Fit2Work-Programms konnte sie erfolgreich an ihren Arbeitsplatz zurückkehren und blickt optimistisch in die Zukunft.

Alles begann mit einer scheinbar harmlosen Entdeckung. Chiara* bemerkte kleine Punkte auf ihrer Haut, die wie zarte Blutergüsse aussahen. Anfangs machte sie sich keine großen Gedanken und schrieb es einem simplen Ausschlag zu. Doch ihr Bauchgefühl ließ sie nicht zur Ruhe kommen und so entschied sie sich am nächsten Tag dazu, ihren Hausarzt in Bludenz aufzusuchen.

Kleine Punkte auf ihrer Haut, die an kleine Blutergüsse erinnerten.
©Handout/Privat

Der Arzt handelte sofort und veranlasste Bluttests. Anschließend wurde sie umgehend ins LKH Bludenz überwiesen. Noch immer im Unklaren darüber, was genau vor sich ging, spürte die 18-Jährige jedoch deutlich, dass etwas nicht in Ordnung war. Nach zahlreichen Untersuchungen in Bludenz wurde sie in das LKH Rankweil auf die Interne E verlegt.

Der Kampf gegen die Krankheit beginnt

Die Diagnose traf sie wie ein Schlag: Akute Myeloische Leukämie (AML) M3. Der Schock war groß, aber die Ärzte versicherten ihr, dass ihre Krankheit sehr wahrscheinlich heilbar sei. "Das gab mir Hoffnung", so die heute 19-Jährige gegenüber VOL.AT. Nach der Diagnose wurde sie in das LKH Feldkirch auf die Intensivstation verlegt und musste dort vier Wochen verbringen. "Es war so ein erdrückendes Gefühl. Als würde einem die Decke auf den Kopf fallen", schildert die junge Frau ihre damalige Situation.

Dank der fortschrittlichen medizinischen Versorgung, insbesondere der Arsentherapie, die am dritten Tag begann, konnte sie den Kampf gegen die Krankheit aufnehmen. Diese besondere Behandlung, die auf Arsentrioxid basierte, hatte das Ziel, die Krebszellen in ihrem Körper zu eliminieren und war bereits in der Vergangenheit erfolgreich gewesen.

Alltägliche Sachen wurden zu Herausforderungen

Das Leben der 18-Jährigen wurde von einem Moment auf den anderen komplett auf den Kopf gestellt. Statt die Jugend und das Leben in vollen Zügen zu genießen, wurde sie von unzähligen Medikamenten begleitet, die ihren Alltag bestimmten. Jeder noch so kleine Schritt aus dem Bett wurde zu einer schier unlösbaren Aufgabe. "Der Weg zum Stuhl nebenan war eine riesige Hürde", so Chiara*. In nur einer Woche verlor sie ganze zehn Kilogramm an Körpergewicht und ihr Körper litt unter der enormen Belastung. Die zahlreichen Knochenmarkpunktionen am Becken, die innerhalb von nur neun Monaten fünf- bis sechsmal durchgeführt wurden, zeugten von den Strapazen, denen sie ausgesetzt war.

Arsentherapie
©Handout/Privat

Unterstützung in schweren Zeiten

Chiaras* Arbeitsplatz war ihr während ihrer neunmonatigen Krankheit eine große Stütze. "Von meinem Partner, der mich regelmäßig besuchte und lange Gespräche führte, über meine Freunde, die immer für mich da waren und mit denen ich viel telefoniert habe, bis hin zu meinem Betrieb, der mir die nötige Zeit gab. Das gesamte Umfeld war eine immense Hilfe", erklärte sie dankbar. Besonders das engagierte medizinische Personal trug dazu bei, ihren Optimismus aufrechtzuerhalten.

Aufenthalt
©Handout/Privat

Nach einem Monat intensiver medizinischer Betreuung erholte sie sich langsam, sodass sie schließlich in die onkologische Abteilung in Rankweil verlegt werden konnte. Die Zeit der ambulanten Behandlung markierte einen weiteren bedeutsamen Schritt auf ihrem Weg der Genesung.

Zurück ins Leben: der Weg zurück in den Alltag

Dank des Fit2Work-Programms konnte sie erfolgreich an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Obwohl sie immer noch mit Nebenwirkungen wie Kraftverlust und verminderter Konzentration zu kämpfen hat, hat Chiara* ihr Leben wieder in die Hand genommen und blickt voller Optimismus in die Zukunft. "Man lernt, jeden Augenblick zu schätzen, das sagt zwar jeder, der krank ist, aber es ist wirklich wahr", berichtete sie.

Was rätst du anderen?

"Sich zu viel Sorgen zu machen und in Selbstmitleid zu versinken bringt nichts. Das macht es nur noch schlimmer. Auch wenn es hart klingt und nicht immer einfach ist, ich muss gestehen, ein bisschen schwarzer Humor hat mir geholfen, damit besser um zu gehen. Man kann an der Situation selbst nichts ändern, aber es hilft wahrzunehmen, dass alle um einen herum bemüht darin sind und ihr Bestes geben, dass man gesund wird. Allgemein ein positives "Mindset" zu haben ist wortwörtlich überlebenswichtig, sonst schafft man es nicht. Wichtig ist auch, wenn man das Gefühl hat Hilfe zu benötigen, sich zu trauen und Hilfe anzunehmen oder gar einfach danach fragen. So kommt man durch die Zeit!"

* Name von der Redaktion geändert.

(VOL.AT)

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