Fünf Tage ohne Smartphone und Co. - Das war das Offline Dorf in Gargellen

Im Zuge dessen erlebten 25 Teilnehmende von 10. bis 15. September 2023 inmitten der malerischen Berglandschaft von Gargellen eine einzigartige Urlaubserfahrung, die auf einen nachhaltig gesunden Umgang mit smarten Geräten abzielt. Auf lange Sicht soll darauf basierend ein gesundheitstouristisches Konzept entwickelt werden, das langfristig nachhaltige Impulse für eine ausgewogene digitale Balance bietet.
Was als Selbstversuch im Rahmen von Linda Meixners Masterarbeit begonnen hat, wurde im September 2023 als Pilotprojekt „Offline Dorf“ fortgeführt. Mit Unterstützung durch das ISAG, Institut für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus, der UMIT TIROL und einem Team aus Expertinnen und Experten stellte sich die 34-Jährige im Zuge des „Offline Dorfes“ der Forschungsfrage, inwiefern der Tourismus für einen bewussteren Umgang mit smarten Geräten genutzt werden kann. Als Grundlage dafür wurde die aktuelle wissenschaftliche Literatur sowie wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Meixners vorangegangenen Projekt „Offtober“ – ein Fastenmonat ohne Social Media – herangezogen.
Das „Offline Dorf“ – eine wissenschaftlich begleitete Urlaubserfahrung
Als Austragungsort für das erste „Offline Dorf“ diente Gargellen, nicht nur Meixners Heimatdorf, sondern auch ein idealer Ort für naturnahe Erlebnisse ist. Umgeben von der imposanten Montafoner Bergwelt wartete dort von 10. bis 15. September 2023 auf die 25 Teilnehmenden ein wissenschaftlich fundiertes Interventionsprogramm, zusammengesetzt aus den Grundbausteinen Bewegung, Entspannung, Kreativität, sozialer Austausch und Reflexion. Bevor die Teilnehmenden sechs Tage lang ohne Smartphone im Bergdorf Gargellen verbrachten, wurden sie durch eine zehntägige Vorbereitungsphase an die Offline-Zeit herangeführt. Handlungsempfehlungen in Hinblick auf Geräteeinstellungen, den Umgang mit der Erreichbarkeit oder das „Abmelden“ bei Familie und Freunde dienten dazu, erste Verhaltensänderungen bereits im Vorfeld einzuführen.
Ankommen heißt abschalten: In den ersten beiden Offline-Tagen vor Ort stand ein abwechslungsreiches und – bewusst gewählt – dichtes Programm an der Tagesordnung. Neben einer Achtsamkeits Wanderung mit Fokus auf das Wahrnehmen der eigenen Sinne erlebten die Teilnehmenden in Begleitung von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Tourismus unter anderem Naturerlebnisse wie Bergyoga im hochalpinen Valzifenz Tal oder Eisbaden im Gebirgsbach – eine Grenzerfahrung, die unter der Anleitung von Josef Köberl, Weltrekordhalter im Eisschwimmen für viele zum unvergesslichen Erlebnis wurde. Das Eintauchen in die Tiefen des Gargellner Waldes mit Einblick in die Forstarbeit markierte einen weiteren Höhepunkt, genauso wie die zur Reflektion anregende Kreativ-Wanderung mit Öko-Sozial-Designer Christoph Matt. Darauf folgten Tage der Entschleunigung, Zeit für sich sowie der aktiven Bewegung mit einer Klettersteig-Erfahrung.
„Wir haben uns auf Grund vorangegangener Ergebnisse erwartet, dass das Offline Dorf etwas mit den Menschen macht. In welche Richtung diese Effekte gehen, ob unser Programm passend gewählt war und wie es den Teilnehmenden nach der Woche geht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen“, so Meixner. „Aus wissenschaftlicher Sicht stehen wir ganz zu Beginn eines partizipativen Prozesses, ein gesundheitstouristisches Konzept zu entwickeln. Es geht noch nicht darum, gesundheits- und verhaltensbezogene Effekte aufzuzeigen. Es geht vielmehr darum, dass Erstkonzept in der realen Welt zu testen und weiterzuentwickeln. Bis zur zweiten Auflage des „Offline Dorfes“, geplant im September 2024, werden also die Ergebnisse des ersten „Offline Dorfes“ ausgewertet und das Konzept entsprechend weiterentwickelt.
(VOL.AT)