19-Jährige auf Drogen in Wien missbraucht: Anklage

Als er am folgenden Morgen feststellen musste, dass die junge Frau infolge einer Überdosis kein Lebenszeichen mehr von sich gab, soll er sie aus seiner Wohnung geschafft und abgelegt haben.
19-Jährige auf Drogen in Wien missbraucht und abgelegt: Anklage
Die Anklage lautet auf sexuellen Missbrauch einer wehrlosen Person (§ 205 Absatz 1 StGB) und Imstichlassen einer Verletzten mit Todesfolge (§ 94 Absatz 2 StGB), bestätigte Christoph Zonsics-Kral, der Sprecher des Landesgerichts für Strafsachen, wo die Anklage eingebracht wurde, am Freitag auf APA-Anfrage. Der im Tatzeitpunkt 17-Jährige befindet sich in U-Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Es wurde auch schon ein erster Verhandlungstermin anberaumt. Der Prozess startet am 25. Juli, weitere Verhandlungstermine könnten folgen. Laut Gerichtssprecher Zonsics-Kral sind immerhin 14 Zeugen beantragt.
17-Jähriger missbrauchte 19-Jährige auf Wiener Drogen-Party
Der 17-Jährige soll am ersten Dezember-Wochenende des Vorjahrs mit mehreren Freunden bzw. Bekannten in seiner Wohnung eine Drogen-Party gefeiert haben. Die 19-Jährige, die er bis dahin nicht kannte, stieß am 4. Dezember - ein Sonntag - zur Afterhour dazu. Möglicherweise war die junge Frau bereits von Suchtmitteln beeinträchtigt, sie dürfte sich allerdings auch von den Substanzen bedient haben, die der 17-Jährige bereitstellte. Irgendwann verlor sie das Bewusstsein bzw. schlief ein, worauf der Jugendliche sie laut Anklage missbraucht haben soll.
17-Jähriger legte leblose Frau im Stiegenhaus ab
Am nächsten Morgen stellte der Bursch nach dem Aufwachen fest, dass die junge Frau kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Sie dürfte an den Folgen einer Überdosierung gestorben zu sein. Anstatt Hilfe zu holen und die Rettungskette in Gang zu setzen, soll der 17-Jährige die Leblose aus der Wohnung geschafft und im Stiegenhaus abgelegt haben. Andere Hausbewohner bemerkten die am Boden liegende junge Frau und alarmierten die Rettung. Obwohl die Rettungskräfte noch an Ort und Stelle mit einem Defibrillator-Einsatz um ihr Leben kämpften, kam für die 19-Jährige jede Hilfe zu spät.
(APA/Red)