Kurzarbeit: Das ist die Lage in Vorarlberg

Dass die wirtschaftliche Lage derzeit herausfordernd ist, hat die Bilanz des Beschlägeherstellers Blum am Donnerstag gezeigt. Nach Rekordumsätzen in den vorigen Geschäftsjahren, hat Blum zwölf Prozent Umsatz eingebüßt.
Bei der Bilanz-Pressekonferenz hieß es, dass sich das Unternehmen aber immer noch „auf einem hohen Niveau“ befinde.
Christian Zoll von der Industriellenvereinigung (IV) meint gegenüber dem ORF Vorarlberg, dass die Stimmung in der Industrie generell ziemlich düster sei. Industrie und Wirtschaftskammer werden kommende Woche die aktuelle Konjunkturprognose vorlegen, da viele Betriebe in Vorarlberg negativ in die Zukunft blicken würden. Die schlechte Auftragslage mache den Betrieben vor allem Sorgen. Zu den Betroffenen zählen zum Beispiel der Wohnbau oder die Autobranche. Zoll ergänzt, dass auch die hohen Personalkosten ein Problem seien.
Großen Kündigungen stehen nicht bevor
Kein Thema derzeit seien große Kündigungen, so Zoll. Die Betriebe würden die Mitarbeiter brauchen, wenn der nächste, abrupte Aufschwung komme.
Auch das AMS bestätigt, dass es in keinem Vorarlberger Betrieb eine größere Anzahl von Kündigungen bevorstehen könnte. Der AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter sagt, dass die Konjunktur im ersten Halbjahr zwar sehr schwach gewesen sei, jedoch habe es sich kaum auf den Personalstand der Unternehmen ausgewirkt.
Es gibt auch derzeit kein Unternehmen, dass das Personal in Kurzarbeit hat.
Die Bewilligung für die Kurzarbeit hängt von der allgemeinen Lage auf dem Arbeitsmarkt ab, nicht von einzelnen Betrieben. Dadurch gibt es die Möglichkeit, in Kurzarbeit zu gehen, kaum. Bereuter erklärt, dass neben einer wirtschaftlichen Prüfung des Unternehmens auch der Arbeitsmarkt untersucht werde. Durch mehr als 5.000 offene Stellen gebe es genug Beschäftigungsmöglichkeiten, weshalb auch die Kurzarbeit weitgehend ausscheidet.
Schoeller Spinning Group verhandelt weiter
Auch im Fall der Schoeller Spinning Group in Hard ist Kurzarbeit deshalb nicht möglich. Wie bereits berichtet, wird die Produktion bis Ende des Jahres geschlossen, somit verlieren 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Job. Marcel Gilly von der Gewerkschaft sagt, dass eine weitere Verhandlungsrunde über einen Sozialplan am Donnerstagabend ohne Ergebnis abgebrochen worden sei. Weiterverhandelt wird aber am Freitagvormittag.
(VOL.AT)