Fahrradunfälle: Starker Anstieg in den letzten zehn Jahren

Der Fahrrad-Boom der vergangenen Jahre hat auch eine Schattenseite: "2022 passierten laut Statistik Austria 10.745 Unfälle mit Beteiligung von Rad-, E-Bike- oder E-Tretroller-Fahrenden. Im Vergleich zu 2013 - damals waren es 6.375 Unfälle - ist das ein Anstieg um 69 Prozent", so der ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé. "2022 sind 44 Radler:innen tödlich verunglückt, um 15 Prozent weniger als 2013."
Mehrere Ursachen für Fahrradunfälle
Besonders stark ist die Zahl der Alleinunfälle gestiegen, nämlich um 154 Prozent. Die Ursachen dafür sind laut dem ÖAMTC-Experten unterschiedlich: "Die Zahlen sind unter anderem Folge von zu geringer Fahrpraxis, erhöhter Risikobereitschaft und Ablenkung. Aber auch technische Probleme am Fahrrad und nicht zuletzt mangelhafte Infrastruktur sind negative Einflussfaktoren."
Mehr Radfahrer mit Fahrradhelm unterwegs
Wichtigstes Hilfsmittel um die Folgen von Alleinunfälle zu mildern ist der Fahrradhelm. "Hier zeigt die Statistik für die vergangenen zehn Jahren eine leicht positive Tendenz: 2013 verzichteten noch 73 Prozent der verunfallten Radler:innen auf einen Kopfschutz, 2022 waren es 63 Prozent. Allerdings ist die vom ÖAMTC erhobene, generelle Helmtrage-Quote mit rund 38 Prozent immer noch sehr niedrig."
"Bei Radfahrenden, die einen Helm getragen haben, ist diese Zahl mit 26 Prozent deutlich niedriger", stellt Nosé klar. "Man kann es nicht oft genug sagen: Helme retten Leben", so Nosé.
ÖAMTC-Tipps gegen Fahrradunfälle
Für Menschen, die sich die Anschaffung eines E-Bikes überlegen oder die nach längerer Zeit wieder radfahren wollen, bietet der ÖAMTC entsprechende Kursangebote an. Autofahrern empfiehlt der Verkehrsclub beim Abbiegen den 3-S-Blick (Spiegel-Spiegel-Schulter) anzuwenden. Rad- und E-Tretrollerfahrende sollten riskantes Vorbeischlängeln vermeiden. Innerorts empfiehlt der ÖAMTC kritische Kreuzungsbereiche beispielsweise durch baulich abgesetzte und für den Kfz-Verkehr gut einsehbare Führung der Radwege zu entschärfen. Außerorts tritt der Verkehrsclub dafür ein vermehrt eigene Verkehrsflächen für Radfahrende zu schaffen.
(Red)