AA

Blum kämpft mit 12 Prozent Umsatzminus und sieht Vorarlberg im Hintertreffen

Martin und Philipp Blum im Video-Interview.
Martin und Philipp Blum im Video-Interview.
Im VOL.AT-Interview sprechen Martin und Philipp Blum über die schwierige Situation am Markt, rütteln aber nicht am Hauptsitz in Vorarlberg. Trotzdem zwingen sie Faktoren wie Verkehr, fehlende Grundflächen oder der Arbeitsmarkt zum Blick über die Landesgrenzen.
Blum schließt Wirtschaftsjahr mit Umsatzminus

Das Vorarlberger Familienunternehmen Blum schließt das Wirtschaftsjahr mit einem Umsatz von rund 2,3 Mrd. Euro ab. Das entspricht einem Umsatzrückgang von 12 Prozent zum Vorjahr und ist nach dem überproportionalen Wachstum eine nachvollziehbare Entwicklung, mit der die Geschäftsführer Martin und Philipp Blum gerechnet haben.

Jetzt auf VOL.AT lesen

Der Beschlägespezialist setzt weiterhin auf Innovationen, Investitionen und die Mitarbeitenden.

Martin und Philipp Blum im
VOL.AT-Videointerview

Im Anschluss an die Bilanz sprach VOL.AT mit den beiden Geschäftsführern über die Gründe für den Umsatzeinbruch.

Ohne der Politik Ratschläge zu erteilen, sieht Philipp Blum den Standort in Vorarlberg im Hintertreffen und erklärt, wieso der Konzern den Bau eines Werkes im Osten Österreichs evaluiert.

Blum investiert weiter in Vorarlberg

Blum bewegt sich bei den Investitionen in Vorarlberg und weltweit weiterhin auf einem hohen Niveau. Das Gesamtvolumen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2022/2023 betrug 390 Mio. Euro, davon entfallen 255 Mio. Euro auf Vorarlberg. In den nächsten Jahren entstehen am Hauptstandort Vorarlberg über 52.000 m² Produktions- und Lagerfläche mit mehr als 16.000 Palettenplätzen. Noch im Sommer 2023 stellt Blum das Werk 6 in Gaißau fertig, die Erweiterungen im Werk 2 in Höchst und im Werk 4 in Bregenz gehen ebenfalls zügig voran. Nach dreijähriger Bauzeit wurde im März der chinesische Produktionsstandort in Shanghai feierlich eröffnet. Für ein weiteres Werk evaluiert das Familienunternehmen derzeit mögliche Standorte im Osten Österreichs, um zusätzliche Kapazitäten für die Produktion von Boxsystemen zu schaffen. Die Inbetriebnahme ist frühestens in vier bis fünf Jahren geplant.

Blum investiert weiterhin in Vorarlberg, richtet seinen Blick aber auch über die Landesgrenzen. ©handout/Blum

Ausbildung als Erfolgsfaktor, um Standort weiterzuentwickeln

Eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft ist für Martin Blum, junge Menschen im Unternehmen auszubilden. "Sie sind als angehende Fachkräfte unsere Lebensversicherung", betont er die Lehrlingsausbildung als einen Erfolgsfaktor. Ab September 2023 erweitert Blum sein Ausbildungsportfolio um einen zusätzlichen Lehrberuf in der Informatik: Applikationsentwicklung und Coding im Ausbildungsmodell der Dualen Akademie richtet sich an Maturantinnen und Maturanten, aber auch Studierende.

Philipp und Martin Blum von der Geschäftsführung des Traditionsunternehmens. ©handout/Blum

Insgesamt bildet das Familienunternehmen derzeit weltweit 399 Lehrlinge in elf verschiedenen Berufen aus, neben Vorarlberg auch in den USA und Polen. Mit seinem langjährigen Partner, der Fachhochschule Vorarlberg, hat Blum 2022 eine Stiftungsprofessur für Digital Business Transformation ins Leben gerufen. "Dass wir gemeinsam mit der FH Vorarlberg ein Forschungsinstitut anbieten, das sich mit digitalen Fragen, den Veränderungen und vielfältigen Herausforderungen unserer Gesellschaft beschäftigt, sehen wir als große Chance, den Wirtschaftsstandort Vorarlberg weiterzuentwickeln", sagt Martin Blum.

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Vorarlberg
  • Blum kämpft mit 12 Prozent Umsatzminus und sieht Vorarlberg im Hintertreffen