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Vor 50 Jahren erschien das erste Queen-Album

Später wurde er zum Star: Freddie Mercury musste mit seiner Band Queen einen holprigen Start hinnehmen.
Später wurde er zum Star: Freddie Mercury musste mit seiner Band Queen einen holprigen Start hinnehmen. ©dpa
Dass die Band Queen einmal den Pop-Olymp erreichen würde, dachten am 13. Juli 1973, als ihr erstes Album mit Material, das bereits zweieinhalb Jahre auf dem Buckel hatte, erschien, wenige. 50 Jahre ist die schwere Geburt des Longplaydebüts der britischen Band nun exakt her.

Queen, 1970 gegründet von Freddie Mercury, Brian May und Roger Taylor, erarbeitete sich in den ersten zwei Jahren durch regelmäßige Auftritte eine kleine, treue Fangemeinde, die sie mit älteren und neu ersonnenen Kompositionen beglückten - in dieser Zeit kamen und gingen drei Bassisten, bis schlussendlich John Deacon das Quartett dauerhaft stabilisierte. Als die Sehnsucht, das eigene Liedgut endlich in Studioqualität aufnehmen zu können, am größten wurde, tat sich eine Chance auf: Die neu eröffneten De Lane Lea Studios suchten eine Band, um das Equipment auf Herz und Nieren zu testen - mit Studiozeit und gratis Demoaufnahmen als Gegenangebot.

Queen suchten vergeblich nach Plattenlabel für Debütalbum

Von dort kamen sie durch Vermittlung eines Produzentenduos bei den angesagten Trident-Studios unter, um professionell aufzunehmen, halt ausschließlich zu unchristlichen Zeiten weit nach Mitternacht und knapp vor Erscheinen der Putzfrau. Ein Dreivierteljahr widmete sich Queen unter sehr fordernden Bedingungen ihrem Erstlingswerk, bis das Album im November 1972 fix fertig abgemischt im Kasten war - nur: es gab nach wie vor kein Plattenlabel, das danach krähte, und in den folgenden acht Monaten ließ sich auch keines auftreiben. Schlussendlich ergriff Trident die Initiative und brachte mittels eines Lizenzvertrags mit der großen EMI die Scheibe heraus.

Die darauf versammelten zehn Songs sind dem Hobbymusikhörer von heute ungeläufig. Auch für die Albumcharts reichte die Neuerscheinung nicht einmal zu einem Jucken am Hinterteil. Die beiden Auskopplungen "Keep Yourself Alive" und "Liar" schafften es als einzige Queen-Singles nicht in die Hitlisten. Dennoch findet sich auf "Queen" alles angelegt, was den späteren Erfolg der Band begründete: vielschichtige Vokalharmonien, markanter Gitarrensound, fantasievolle Komposition, harter Rock, der raue Songbeitrag des Drummers, die gefühlvolle Ballade. Ein einminütiger Songentwurf am Ende von "Queen" sollte in ausgearbeiteter Form den Nachfolger "Queen II", für den sich die Songideen längst stapelten und der nur acht Monate später herauskam, eröffnen. Tat er aber nicht. Aber das ist eine andere Geschichte.

(APA/Red.)

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