Der Kern der Geschichte sind meist die übernommenen Ideen, die geprägt durch Werbung, Social Media oder die Pornoindustrie sind und ganz und gar nicht förderlich für ein erfülltes Sexleben sind. Wir haben das Gefühl, in Sachen Sex Höchstleistungen und Performances bringen zu müssen, haben utopische Erwartungen an die andere Person oder an uns selbst und können uns oft nicht vom Gedanken lösen, Sex sei ohne Orgasmus gar kein richtiger Sex.
Dass das einen enormen Druck aufbaut und in Summe unser Sexleben eher verschlechtert als verbessert, leuchtet ein. Was wir dagegen tun können? Vor allem achtsamer sein und eventuell mal Slow Sex praktizieren – damit wir wieder mehr ins Fühlen kommen. Slow Sex ist ein Trend, der auf ein Buch der Autorin Diana Richardson zurückführt. In Anlehnung an die Slow Food-Bewegung geht es auch hier um die Verlangsamung.
Der Weg
Die Sexualität soll dabei langsam genossen werden. Sodass Körper, Kopf und Gefühl auch mitkommen können. Wir steuern dabei nicht auf ein Ziel hin, sondern genießen all das, was davor passiert. Der Weg ist also das Ziel. Die Wurzeln dieser Technik entspringen übrigens dem Taoismus aus China und dem Tantra aus Indien. Es geht ums Genießen und um Entstressen. Man konzentriert sich auf die Sinneswahrnehmungen und auf den Moment.
Den Moment genießen
Dadurch, dass ich nicht schnell auf das Ziel zusteuere, kann ich die Momente beim Sex intensiver wahrnehmen. Viele Menschen denken, dass Slow Sex ein Esoterisches sei, dass es in Zeitlupe passieren muss und bestimmt keinen Spaß machen kann. Dem ist natürlich nicht so.
Man nimmt sich einfach Zeit für eine intime Begegnung und versucht zu genießen. Dadurch stellen sich positive Gefühle füreinander ein und das verstärkt wahrscheinlich auch das Verlangen nacheinander. Die Erektion und der Orgasmus stehen dabei nicht im Vordergrund. Probier ist doch mal. Stress raus, Spaß zügeln.
(WANN & WO)