„Wer hilft, bleibt handlungsfähig“

Im aktuell erschienen Wirkungsbericht zeigt die Caritas Vorarlberg die Vielfalt dieser Hilfen auf. Speziell im Fokus des vergangenen Jahres stand die Hilfe für Menschen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen waren. Dank der Expertise und dem umfassenden Partnernetzwerk – die Caritas ist österreichweit bereits seit über 30 Jahren in der Ukraine tätig – konnte unverzüglich mit der Nothilfe gestartet und über vier Millionen Menschen wurden erreicht: 545 Tonnen an Hilfsgütern wurden im vergangenen Jahr durch die Caritas Österreich in die Ukraine gebracht. 13 sogenannte Child Friendly Spaces ermöglichen Kindern ein Stück Normalität. Ein weiteres Beispiel ist die Zusammenarbeit mit dem Sheptytsky Hospital in Lemberg: Insbesondere alte und pflegebedürftige Menschen haben dadurch Zugang zu mobiler medizinischer Betreuung.
Krieg in Europa erschüttert
Der Krieg in Europa erschütterte auch sehr viele Menschen in Vorarlberg und löste eine enorme Bereitschaft zur Unterstützung aus. Hunderte Familien fanden in über 250 privaten, von der Caritas betreuten Unterkünften Schutz und ein Daheim, über die Initiative „vorarlberg.hilft“ wurden über 1,6 Millionen Euro gespendet. Neben der Grundversorgung durch die Flüchtlingshilfe der Caritas erleichterten zusätzliche Integrationsmaßnahmen etwa in den Lerncafés, durch Sozialpat*innen sowie pfarrliche Initiativen und Begegnungscafés in Gemeinden den Menschen das Ankommen in Vorarlberg.
Ein Winter ohne Heizung
Angst, ihre Wohnung nicht entsprechend heizen zu können, hatten auch viele Menschen in Vorarlberg. Die Beratungsstelle Existenz & Wohnen unterstützte über 3.000 Haushalte in Fragen der Existenzsicherung. 54 Prozent mehr Haushalte
haben im vergangenen Jahr den Energiesparcheck in Anspruch genommen, das Projekt, das die Caritas in Kooperation mit illwerke vkw seit vielen Jahren durchführt, wurde durch ein neues, vom Bund unterstütztes Programm, deutlich ausgeweitet. Auch Caritas-intern wurden aktiv Maßnahmen zu einem sparsamen Verhalten im Umgang mit Energie gesetzt.
Helfen als Ermutigung im Tun
„Die Verbundenheit des Helfens ist eine starke Ermutigung in der täglichen Arbeit“, möchte Caritasdirektor Walter Schmolly ein „Danke“ aussprechen, denn egal, ob Freiwillige, hauptamtliche Mitarbeiter*innen oder Spender*innen: „Jede und jeder von ihnen setzt ein so wichtiges Zeichen des Widerstandes gegen ungerechte Verhältnisse und des Eintretens für eine bessere Welt, in der jeder Mensch würdig leben und seine Persönlichkeit entfalten kann.“
Vielfältige Hilfe in Vorarlberg
Auch im Land sind die Hilfsangebote der Caritas vielfältig: Das „Hospiz am See“ konnte beispielsweise Ende Mai sein fünfjähriges Bestehen feiern, 586 Gäste fanden dort in den fünf Jahren ein letztes Zuhause.
Durch die Beratungsstelle Existenz & Wohnen konnten im vergangen Jahr 5.474 Kindern, Frauen und Männern in 3.022 Haushalten wieder neue Perspektiven durch die Unterstützung bei der Existenzsicherung geboten werden.
444 Kinder und Jugendliche wurden in insgesamt 16 Lerncafés bei Hausübungen und beim Lernen begleitet. Bildung ist dabei entscheidend, um Zukunftschancen für Kinder zu wahren.
2.507 geflüchtete Kinder, Frauen und Männer aus 48 Nationen wurden in der Grundversorgung unterstützt. 929 Menschen waren dabei Kriegsvertriebene aus der Ukraine.
980 Freiwillige leisteten 85.163 Stunden in allen Bereichen der Caritasarbeit. Sie fördern dadurch den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
227 Familien mit 537 Kindern wurden durch die Familienhilfe unterstützt, 27 Familien mit 49 Kindern fanden im Haus Mutter und Kind ein Zuhause, bis sich ihre Situation wieder stabilisiert hat.
399 Sozialpat*innen waren über 15.000 Stunden im Einsatz, um unter anderem die Integration von neu in Vorarlberg lebenden Menschen zu erleichtern oder um Einsamkeit entgegenzuwirken.
6.100 Kinder und Jugendliche wurden im vergangenen Jahr durch Workshops und Aktionen der youngCaritas erreicht.
3.468 Tonnen Secondhand-Kleidung und 195 Tonnen Möbel wurden von carla – den sozialen Unternehmen der Caritas Vorarlberg – im vergangenen Jahr gesammelt, sortiert und sinnvoll weiterverwertet. 340 Erwachsenen und 131 Jugendliche hatten einen befristeten Arbeitsplatz.
281 Menschen mit Beeinträchtigung – hauptsächlich aus dem Vorarlberger Oberland – wurden beim Wohnen und Arbeiten sowie beim Erreichen einer möglichst großen Selbständigkeit unterstützt.
2.356 Menschen mit Sucherkrankungen sowie Angehörige hatten arbeiteten gemeinsam mit der Suchtfachstelle am Ziel, ihre persönliche Lebenssituation zu verbessern.