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Putins Bluthund bettelt den ukrainischen Geheimdienst um Hilfe an

Kadyrow sucht seinen "geliebten Bruder".
Kadyrow sucht seinen "geliebten Bruder". ©AP, Reuters
Tschetschenen-Chef Ramsan Kadyrow: Sein Cousin ist an der Front in der Ukraine verschollen.

Der Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hat seinen Cousin und engen Vertrauten Adam Delimchanow an der Front in der Ukraine als vermisst gemeldet. Sein Verwandter ist auch Abgeordneter des russischen Parlaments.

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Kadyrow mit Putin. ©APA/AFP/SPUTNIK/ALEXEY NIKOLSKY

Kadyrow will seinen "lieben Bruder" finden

In einem Telegram-Beitrag fleht Ramsan Kadyrow die Ukraine um Hilfe an und sagt: "Ich selbst habe keine Möglichkeit, Adam Delimchanow zu kontaktieren. Er meldet sich nicht." Kadyrow bittet den ukrainischen Geheimdienst um Informationen über den genauen Ort und die Positionen des Angriffs, damit er seinen "lieben Bruder" finden kann. Er verspricht eine großzügige Belohnung und bittet um Unterstützung.

Adam Delimchanow ©REUTERS/Maxim Shemetov

"Wahrscheinlich getötet"

Anton Gerashchenko, ein Berater der ukrainischen Regierung (44), kommentiert auf Telegram: "Kadyrow bittet den ukrainischen Geheimdienst um Hilfe bei der Suche nach seinem 'lieben Bruder' Delimchanow, der wahrscheinlich getötet wurde." Es ist allgemein bekannt, dass Delimchanow der zweite Mann in Tschetschenien ist und einer der vertrauenswürdigsten Männer Kadyrows, der über unglaubliche Befugnisse verfügt. Der Ukrainer fährt fort: "Und wenn er unter Beschuss der ukrainischen Artillerie geriet, dann war das eindeutig kein Zufall. Übrigens gibt es in Russland viel mehr Menschen, die ihn tot sehen wollen, als in der Ukraine selbst."

Kadyrow ist verzweifelt

Die Tatsache, dass Kadyrow sich flehend an die Ukraine wendet, zeigt, wie wichtig Delimchanow für ihn ist und wie groß seine Verzweiflung sein muss. Normalerweise gibt sich Kadyrow als leidenschaftlicher Ukraine-Hasser aus, fordert den Einsatz von Atomwaffen gegen Kiew und ruft dazu auf, den Krieg noch brutaler zu führen.

Er soll mit allen Mitteln gefunden werden

Zwar hieß es zwischenzeitlich, Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin habe ein Lebenszeichen von Delimchanow erhalten. Doch dann schrieb der tschetschenische Kommandant Apti Alaudinow, Kadyrow habe ihn beauftragt, Delimchanow "mit allen Mitteln" zu finden. Dafür würden sogar alle Einheiten der tschetschenischen Armee Achmat um den Ort Marjinka im umkämpften ostukrainischen Gebiet Donezk abgezogen.


Adam Delimchanow in Mariupol
©REUTERS/Chingis Kondarov

Für besondere Brutalität bekannt

Russland führt seit mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kadyrows Kämpfer, die für besondere Brutalität berüchtigt sind, sind insbesondere in Donezk eingesetzt, wo derzeit die ukrainische Gegenoffensive zur Befreiung besetzter Gebiete läuft. (APA, VOL.AT)

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