Nachtbaustellen bringen Wiener um den Schlaf
"So, ich werde jetzt die dritte Nacht in Folge von dieser Baustelle aus dem Bett geholt. Im Aushang steht nichts von ständigen lärmenden Nachtarbeiten.", schreibt ein verzweifelter Anrainer in einem E-Mail an den Bezirksvorsteher Alexander Nikolai in Wien-Leopoldstadt.
Nachbaustellen bringen Wiener in der Leopoldstadt um den Schlaf
Konkret geht es um eine Baustelle der Wiener Netze vom 2. Februar bis 3. März 2023, die auch Nachtbauarbeiten einschloss, die bei der Taborstraße, Ecke Karmelitergasse durchgeführt wurde. Diese sei jedoch den Anwohnern nicht als Nachtbaustelle angekündigt worden. Der verzweifelte Anrainer wandte sich an Bezirksat Christian Moritz (NEOS) in einer E-Mail: "Nachdem bereits im Sommer wochenlang eine laute Nachtbaustelle war, ist hier seit mehreren Wochen wieder Ausnahmezustand. Erlebe diese Woche bereits die dritte Nacht in Folge mit lauten Bauarbeiten ab 23 Uhr. Bin verzweifelt."
Beschwerden an die MA 36 und bei den Wiener Netzen
Moritz wiederum fragte beim Baustellen-Leiter nach und hat eine Beschwerde beim zuständigen Magistrat und bei den Wiener Netzen eingereicht, da die Nachtbaustelle tatsächlich nicht ausgeschrieben war. Der Baustellenleiter versicherte dem NEOS-Bezirksrat, dass die Baustelle am 27. Februar beendet werde und entschuldigte sich. Moritz bestätigte, dass er Beschwerden an die MA 36 und die Wiener Netze gesendet hatte. Er habe jedoch nur Standartantworten zurückerhalten.
Abbau eines Krans bei der Baustelle in der Kleinen Sperlgasse in Wien
Am 9. Mai wurde der Kran bei einer Baustelle in der Kleinen Sperlgasse abgebaut und mit Lkws abtransportiert. Auch diese Arbeiten geschahen Nachts. Auf die Frage, warum denn diese Baustellen immer nachts erfolgen, antwortete das Büro des Bezirksvorstehers Alexander Nikolai (SPÖ): "Die Durchführung notwendiger Arbeiten in den verkehrsschwachen Zeiten (Nachtstunden) werden nur im unbedingt notwendigen Ausmaß vorgeschrieben." In der Kleinen Sperlgasse befänden sich zudem Schulen und Schulwege. "Eine Arbeitsdurchführung unter Tags hätte erhebliche Auswirkungen auf die Sicherheit – insbesondere für Schüler*innen - sowie auf die Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs und des öffentlichen Verkehrs hinsichtlich der örtlichen Gegebenheiten gehabt. Daher wurde nach eingehender Prüfung die Durchführung der notwendigen Arbeiten in den verkehrsschwachen Zeiten (Nachtstunden) bewilligt", so das Büro von Nikolai.
Eine Sperre der Sperlgasse war jedoch wegen des Baus eines Radweges vom 19. Juli 2022 bis Anfang September 2022 möglich, wie Vienna.at berichtete.
(Red)