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Auf der Straße auf der Strecke geblieben

Michael Zimmermann, Spartenvertreter für Transport und Verkehr bei der Wirtschaftskammer Vorarlberg, war zu Gast bei "Vorarlberg LIVE".
Michael Zimmermann, Spartenvertreter für Transport und Verkehr bei der Wirtschaftskammer Vorarlberg, war zu Gast bei "Vorarlberg LIVE". ©VOL.AT/Paulitsch
Am zweiten Freitag im Mai ist der internationale Tag der Berufskraftfahrer. Die Branche steckt in einer Krise. Es fehlt an Nachwuchs, an der notwendigen Infrastruktur und dem Interesse der Politik, klagt Spartenvertreter Michael Zimmermann in Vorarlberg LIVE.
Berufskraftfahrer mit ganzem Herzen
Wie eine Branche um ihr Image kämpft

"Früher war der Anreiz für junge Leute, so Europa kennenzulernen", sieht Zimmermann als einen der Hauptgründe für den Nachwuchsmangel. Dies war so direkt vom Arbeitsplatz aus möglich. "Heute, mit den ganzen Billigflügen, ist dieser Anreiz nicht mehr da." Gleichzeitig ist der Bedarf an Kraftfahrern in unserer Wohlstandsgesellschaft weiterhin hoch, will man auch künftig volle Regale zu jeder Zeit garantieren können. "Wahrscheinlich nichts was wir haben, ist nie mit einem Lkw transportiert worden", warnt Zimmermann. "Auch wenn es nur die letzte Meile ist." Sprich, auch in einem erwünschten Zeitalter des Bahntransportes werde es Kraftfahrer brauchen.

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Mangelnde Infrastruktur

Hinzu kommt die mangelhafte Infrastruktur abseits der Straße. Kleine Parkplätze mit weit zu wenig Stellplätzen und ohne WC-Anlagen seien ein Graus, wenn man als Fahrer seine stundenlange Ruhezeiten einhalten muss. Und davon gebe es selbst in Österreich noch viel zu viele. Auch die Möglichkeit, etwas zu essen zu bekommen, ist oft schwierig. Hier sieht er aber kaum Handlungswillen auf Seiten der Verantwortlichen. Immerhin sei in Vorarlberg der Austausch mit der Asfinag gut, verweist Zimmermann auf den laufenden Ausbau des Halteplatzes bei Dornbirn Nord.

E-Lkw noch nicht wirtschaftlich

Insgesamt fühle sich die Branche im Stich gelassen. Gleichzeitig steigen die Ansprüche: Zimmermann selbst ist bislang der einzige in Vorarlberg, der auch E-Lkw sein Eigen nennt. Technisch ist es noch nicht möglich, diese für den Fernverkehr zu nutzen, im Nahverkehr habe er aber nur gute Erfahrungen gemacht. "Das einzige Problem ist die Wirtschaftlichkeit, da ein solches Fahrzeug den vierfachen Preis eines normalen Lkws hat."

Die ganze Sendung vom Freitag

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VN.at/VOL.AT)

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