Schleuser und Drogen im Visier: VOL.AT bei der Großkontrolle der Polizei

Gemeinsam mit der Landespolizei und dem Zoll fand am Montag Abend am Kontrollplatz Sigmarszell auf der A96 eine Großkontrolle statt. Ziel: Illegale Einreisen und den Schmuggel von Drogen oder Waffen aus Vorarlberg zu unterbinden.
Illegale Einreisen im Fokus der Ermittler
Vor allem bei den illegalen Einreisen bemerkten die Beamten in den letzten Monaten eine Zunahme. So konnten zuletzt auf der Route über Vorarlberg auf die A96 beinahe täglich Personen angehalten werden, die illegal ins Bundesgebiet eingereist waren.
Kontrollstelle Sigmarszell
Anlässlich der verstärkten Kontrollen rund um den letzten G7 Gipfel in Elmau wurde der Kontrollplatz an der A96 Höhe Sigmarszell ausgebaut und bietet nun für regelmäßige Kontrollen einen idealen Standort. Während das ganze Jahr über im Rahmen der Schleierfahndung kontrolliert wird, finden nun auch mehrmals im Jahr große gemeinsame Kontrollen von Zoll, Bundespolizei und Landespolizei statt. "Damit können wir uns auch ein besseres Lagebild machen, wo aktuell die Schwerpunkte liegen. Sei es nun bei der illegalen Einreise, oder dem Schmuggel von Drogen oder Waffen", so der Einsatzleiter der Bundespolizei im Gespräch mit VOL.AT.


Über 20 Beamte im Einsatz

Ein Großeinsatz wie am Donnerstag, bedeutet auch immer eine logistische Herausforderung für die Polizei. So waren über 20 Beamte und zwei Drogenspürhunde des Zolls im Einsatz. Bereits bei der Abfahrt Lindau war ein erster Kontrollpunkt um Fahrzeuge die eventuell die Kontrollstelle umfahren wollten festzustellen. Auf der Autobahn selbst wurde der Verkehr bereits vor der Kontrollstelle durch die Beamten verlangsamt und schließlich auf einer Spur zusammengefasst. Dadurch konnten dann Beamte einzelne Fahrzeuge die verdächtig erschienen auf den Kontrollplatz ableiten.



Fernreisebusse und Transporter im Visier der Ermittler
Vor allem Transporter und auch Fernreisebusse erwecken das Interesse der Beamten, aber auch teure Luxusfahrzeuge waren Ziel der Kontrollen. "Gerade in den Fernreisebussen haben wir beinahe jedes Mal einen Treffer, da viele Migranten diese kostengünstige Reisemöglichkeit nutzen", so ein Beamter im Gespräch. Während noch am Montag Morgen eine Streife in einem Fernreisebus aus Barcelona sechs Syrer anhalten konnten, verliefen die Kontrollen von zwei Bussen aus Italien am Abend ergebnislos.




Türkischer Schleuser erwischt
Allerdings konnten die Beamten eine Schleusung verhindern. Ein in Österreich gemeldeter türkischer Staatsbürger hatte versucht mit zwei ausweislosen Landsleuten einzureisen. Die drei Männer erwartet nun eine Anzeige wegen versuchter unerlaubter Einreise. Den Fahrer erwartet noch eine weitere Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis.


Drogenspürhunde im Einsatz
Neben der illegalen Einreise stand auch die Suche nach Drogen oder anderen illegalen Gegenständen in den Fahrzeugen der Einreisenden aus Vorarlberg im Mittelpunkt der Kontrolle. Die zwei Drogenspürhunde Oli und Eck vom deutschen Zoll untersuchten mit ihren Hundeführern penibel die Personen und Fahrzeuge. Auch hier blieb am Donnerstag Abend der große Fahndungserfolg aus. Allerdings konnte ein luxemburgischer Fahrzeuglenker festgestellt werden, der eine kleine Menge Kokain dabei hatte und offensichtlich unter dem Einfluß von Betäubungsmitteln unterwegs war. Auch ihn erwartet eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.



Ruhiger Abend für die Polizei
Insgesamt war es für die Bundespolizei ein ruhiger Abend. Neben der genannten Schleusung und der geringen Menge Drogen, konnte noch bei einem serbischen Staatsangehörigen ein zugriffbereites Einhandmesser im Fahrzeug sichergestellt werden, was einen Verstoß gegen das Waffengesetz darstellt. Während des Kontrollzeitraums wurden insgesamt über 120 Personen überprüft. Als Randnotiz darunter auch ein Fußballprofi eines deutschen Bundesligavereins, der allerdings nach Überprüfung der Personalien seine Fahrt fortsetzen konnte.

(VOL.AT)