Das könnten hilfreiche Rezepte gegen die Inflation sein

Im Vorjahr betrug die Inflationsrate 8,6 Prozent. Eine der Ursachen liege in der zögerlichen Haltung der EZB, die zu spät mit Zinserhöhungen gegengesteuert habe, so der Tenor in der ORF-Sendung "Im Zentrum". SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch kritisierte, dass vor allem bei den Energiepreisen nicht gegengesteuert wurde und es keine ernsthaften Bemühungen gab, die Inflation in den Griff zu bekommen.
Österreich im EU-Schnitt von hoher Inflationsrate betroffen
Die Kostensteigerungen hätten in weiterer Folge die Produktion und die Lebensmittel verteuert, merkte Muchitsch an. Wie Beispiele anderer EU-Länder gezeigt hätten, gäbe es einen "Werkzeugkasten" an Maßnahmen, erklärte Barbara Blaha, Leiterin des gewerkschaftsnahen Momentum-Institutes. Statt Preisbremsen wie etwa eine Mietpreisbremse habe man sich in Österreich jedoch für Einmalzahlungen entschieden, merkte Blaha an.
Mietpreisbremse als Hilfsmittel gegen die hohe Inflation
Klaus Neusser, Direktor des Instituts für höhere Studien (IHS) sprach sich gegen die Mietpreisbremse aus, da diese nicht treffsicher sei. Der Präsident der Industriellenvereinigung Vorarlberg, Martin Ohneberg, sagte, dass der Wohnbau in der Vergangenheit durch solche Beschränkungen massiv gebremst wurde. Auch ein Preisdeckel für acht Lebensmittelkategorien in Ungarn habe sich laut Neusser nicht bewährt, da in Reaktion darauf die Preise anderer Lebensmittel entsprechend angehoben wurden.
Kerninflation müsse laut Experten in Österreich reduziert werden
Es müsste vor allem die Kerninflation - also die Inflation ohne Energie und Lebensmittel - reduziert werden, sagte Barbara Kolm, Präsidentin des Hayek-Instituts und Vizepräsidentin des OeNB-Generalrats. Und Bezieher unterer Einkommen könnten beispielsweise Gutscheine erhalten, ergänzte Kolm.
Die Inflation werde zwar sinken, allerdings werde es noch bis 2025 dauern, bis das Ziel von 2 Prozent erreicht sei, merkte Neusser an.
(APA/Red)